Samstag, 22. September 2007

Stufenfahrt

Fragmente, Gedankenfetzen. Eben das übliche, was sich in diesem Blog so finden lässt.


15.09.07, 17:43
Die Fahrt

Mittlerweile sitzen wir seit fast zwölf Stunden in diesem wundervollen Bus. Die Luft ist stickig und verbraucht und eigentlich mag keiner mehr weiterfahren, allerdings liegen noch einige Kilometer vor uns. Die Raucher kauen schon wieder unruhig an den Fingernägeln, weil die letzte Pause schon wieder 1 1/2 Stunden her ist. Allerdings entschädigt der Blick aus dem Fenster für einiges. Irgendwie sind die Autobahnen in Österreich eben doch schöner als in Deutschland.
Der Busfahrer ist unfreundlich und hält sich für ungemein lustig ("Das Weiße auf den Bergen ist Schnee."), aber denkt auch nicht daran die Schnauze zu halten. In manchen Momenten vermisst man doch die gute alte Bahn. Keine monotone Stimme, die anmerkt, wo der nächste Halt ist.


16.09.07, 16:56
Geburtstagsgeschenke

Irgendwie ist es diesmal ein zwiespältiges Gefühl Geburtstag zu haben. Zwar wurde mir Punkt 12 ein Ständchen gesungen und es waren reichlich Geburtstagskarten im Gepäck. Allerdings konnte das auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass soviele wichtige, liebe Menschen weit weg sind und so wenig tolle Menschen hier sind. Allerdings sah ich mich auch nicht dazu in der Lage mir die Begebenheiten schön zu trinken, da keine passenden Trinkpartner (ja, irgendwie traurig).
Nach einer ziemlich bescheidenen Nacht (nicht ganz vier Stunden), dank schnarchender Zimmergenossin sah der Morgen nicht sonderlich rosig aus. Das Frühstück war ... einfach, aber der Kaffee war toll (auch wenn niemand diese Meinung teilt). Um 10 Uhr fuhr dann der Bus Richtung Malcesine los. Es galt den Monte Baldo zu besteigen (und besteigen ist tatsächlich der richtige Ausdruck). Zunächst ging es mit der Seilbahn etwa 1700 Meter hoch, dann wurde das schöne Panorama begutachtet. Und dann ging es los: drei Stundne wandern (wobei ich wandern noch nett formuliert finde) und geplante Gipfelbesteigung.
Wer mich kennt weiß, dass ich der Unbegriff der Faulheit und Unsportlichkeit bin und so war es eher weniger überraschend, dass ich schon mit der ersten ernsthaften Steigung meine Probleme hatte und nach etwa einer Stunde absolut am Ende war. Ist mir selten passiert, dass ich vor Erschöpfung geheult habe.
Und einen schicken Sonnenbrand habe ich auch im Gesicht. Wenn mich jemand fragt: Ab jetzt besteige ich jedes Mal an meinem Geburtstag einen wunderbaren Berg.


19.09.07, 01:06
Zickenterror

Das erste Mal einen akzeptablen Tag verlebt. Der Morgen war zwar wirklich anstrengend (07:30 Uhr Frühstück) und auch die Gruppenaktivitäten in Verona waren nervig. Allerdings hatte ich dafür anschließend dafür anschließend vier Stunden Ruhe. Ruhe. Zeit für mich ganz alleine. Und danach war ich auch zu der Gruppendynamik in der Lage, die mir all die Tage vorher fehlte. Das Essen war absolut lecker (auch wenn das wie immer niemand außer mir fand) und auch der Abend war absolut entspannt.
Der einzige Wehmutstropfen: Der Zickenterror, der aktuell herrscht, wobei mich das bei einem Secher-Zimmer eher weniger wundert. Eigentlich wundert es mich eher, dass es die letzten Tage so friedlich war.
Nun denn ... mal schaun, wie lange es dauert bis der Stress beigelegt ist oder eskaliert, wobei ich letzteres noch für wahrscheinlicher halte.
Naja, wie auch immer, mein fester Plan ist nach wie vor mich da raus zu halten. Keine Lust mehr auf das übliche "zwischen den Stühlen sitzen".

22.09.07, 15:53
Hinterher

Wie sollte es anders sein? Natürlich bin ich froh, dass es vorbei ist. Die letzten zwei Tage ist die Situation tatsächlich noch ziemlich eskaliert. Irgendwann hatten wir dann drei oder vier verschiedene Gruppen, die alle nichts mehr mit einander zu tun haben wollten und in denen jeder über jeden her zog.
Ich war auf jeden Fall froh, als wir dann am 20. unsere Zelte in dem Hotel abbrachen, obwohl das auch hieß, dass es nun galt die Zeit bis zur Abfahrt des Busses um 20 Uhr irgendwie herumzukriegen. Ich schloss mich irgendeiner der Gruppen an, ohne mich wirklich dazu gehörig zu fühlen und hatte das Gefühl, als wollte die Zeit gar nicht mehr vergehen.
Schließlich stiegen wir dann doch noch nach einem gemeinsamen Abendbrot beim Italiener in den Bus. Ich glaube ich habe noch nie etwas irritierenderes mitgemacht. Schlafen im anderthalb-Stunden-Takt, alle 1 1/2 Stunden raus, um eine zu Rauchen und auf die Toilette zu gehen. Dementsprechend gerädert stiegen wir dann auch gegen halb 9 in Herford aus dem Bus. Nach einer Dusche und einem ordentlichen Frühstück, holte ich dann erstmal ein paar Stunden nach.

Um ein Fazit zu ziehen: Ich habe mir eine ordentliche Erkältung eingefangen und einen Sonnenbrand im Gesicht. Das einzige was toll an dieser Fahrt war, war das Wetter und hin und wieder der Ausblick. Auf jeden tollen Moment kamen durchschnittlich 10, die total doof waren. Nie wieder "Urlaub" in so einer großen Gruppe. Ich bin und bleibe eben Eigenbrödler aus Überzeugung ...
Freak-Baer - 22. Sep, 17:33

Klingt irgendwie nach Klassenfahrt.. Also, wir machen ja keine Stufenfahrten, außer vielleicht das Skilager in der 11. aber das zählt irgendwie nicht..
Auf jeden Fall wusste ich nach einer Klassenfahrt immer, mit wem ich nie zusammenziehn wollte und meine Laune ist auch immer irgendwo unterm Keller gewesen.. von daher.. du bist nicht die Einzige, die da nicht so der Typ für ist^^ Ich mag dich aber trotzdem ;P

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

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