Zwischenmenschliches

Sonntag, 30. Mai 2010

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Es gibt Tage, die eigentlich das Prädikat "total beschissen" verdienen.
Wie unglaublich wertvoll ist es da, dass es Menschen gibt, die die Einsamkeit eines Sonntagabends vertreiben und einen allen Umständen zum Trotz zum Lachen bringen?

Freitag, 28. August 2009

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Eigentlich sollte man ja meinen, dass ein Streit in einer Freundschaft, ähnlich wie ein Gewitter, die Luft klärt.
Aber wieso fühle ich mich seit diesem Streit dann so schlecht? Wieso muss ich jetzt über alles was ich sage, tue oder eben nicht tue zwei- oder dreimal nachdenken? Wieso frage ich mich seitdem vermehrt, was da eigentlich hinter meinem Rücken abgeht?
Und wie kriege ich wieder Distanz zu diesen Menschen, ohne sie ganz zu verlieren?
Das ist doch alles doof ...

Mittwoch, 5. August 2009

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Vielleicht muss es ja auch solche Menschen geben.
Menschen, die naiv immer wieder und immer weiter an das Gute in Anderen glauben, völlig gleichgültig wie oft sie enttäuscht werden.
Menschen, die das Vertrauen nicht verlieren und die emotional nicht abstumpfen, ganz egal wie oft man sie verletzt.

Ich finde es gut, dass es solche Menschen gibt. Ich frage mich nur, wieso einer dieser Menschen ausgerechnet mir nahe stehen muss.
Was erzählt man so jemandem denn, wenn er beziehungstechnisch bereits zum dritten dieses Mal dieses Jahr den Griff ins Klo getätigt hat? Und wie tröstet man ihn, wenn er einem still weinend gegenüber sitzt?
Wie erklärt man jemandem was gerade schief läuft, wenn man selbst keine Ahnung hat? Wenn man sogar schon daran scheitert die eigene Gedanken- und Gefühlswelt in den Griff zu bekommen?
Und ein Stück unter der Oberfläche ist da noch dieser völlig egoistische Gedanke: Wieso machen diese Leute ihren Seelenschrott nicht mit sich selber aus? Wieso provoziert man in der Gegenwart anderer den ein oder anderen Heulkrampf mit depressiver Musik? Wieso lässt man sich nicht ablenken und verbeißt sich in schmerzhafte Themen?

Aber mittlerweile ist hoffentlich der Zenit überschritten. Jetzt sind wir endlich in der Phase, in der sich die Traurigkeit langsam aber sicher in Wut verwandelt und dann können wir wohl auch endlich wieder zum Alltag übergehen.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Wertvoll

Menschen, mit denen man Stunde um Stunde bei Kaffee und Zigarette irgendwo sitzen und über Gott und die Welt plaudern kann, sind irgendwie ungemein wertvoll. Und seitdem ich festgestellt habe, dass das längst nicht mit jedem funktioniert, erscheint mir diese Eigenschaft nochmal so wertvoll.

Montag, 22. Juni 2009

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Vermutlich ist es nicht besonders produktiv jeden Konflikt, jeden Streit zu vermeiden. Vielleicht würde es einen manchmal weiter bringen stur auf Konfrontationskurs zu bleiben und seinen Mitmenschen schonungslos die Meinung vor den Latz zu knallen.
Aber ich muss erneut einsehen, dass ich dafür zu harmoniebedürftig und letztlich auch zu bequem bin.

Gestern morgen teilte ich tatsächlich mal jemandem mit, dass ich sauer bin. Eine kleine Seltenheit, denn fürgewöhnlich schlucke ich sowas runter oder ärgere mich an anderer Stelle darüber (besonders bei diesem Menschen, weil er noch mehr als andere davon überzeugt ist nichts falsch zu machen und immer im Recht zu sein).
Und einmal mehr wurde deutlich, dass das einfach vergebene Liebesmüh ist. Anstatt einer Entschuldigung oder dem Versuch das irgendwie zu klären, wurde mit Gegenvorwürfen zurückgeballert. Und auf sowas kann ich gar nicht. Die zynische Rückantwort stand schon, als mir klar wurde, dass das sowieso nichts bringt.
Also habe ich versucht das alles zu ignorieren. Daran bin ich allerdings gnadenlos gescheitert. Solche Dinge kann ich nicht einfach im Raum stehen lassen, das beschäftigt mich ununterbrochen. Also blieb es an mir den ersten Schritt zu machen. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie war das erniedrigend. Nicht das ich mich entschuldigt hätte (sehe ich gar nicht ein, ich finde, ich war und bin im Recht), aber allein schon dieses bewusst blöd-naive Nachfragen "Haben wir jetzt Streit?" geht mir gegen den Strich.
Aber da es noch ätzender wäre, dass ein paar Wochen ungeklärt zu lassen, muss das wohl mal sein.

Allerdings hat mich das alles gelehrt, dass es einfacher und weniger belastend ist, die Dinge einfach so zu akzeptieren wie sie sind und sich nicht darüber zu beschweren. Beschweren ändert nämlich nicht das mindeste an dem Sachverhalt, führt eher zu noch mehr Unannehmlichkeiten, statt zu einer Verbesserung der Verhältnisse.

Freitag, 19. Juni 2009

Danke!

Ich habe in letzter Zeit vermehrt über den Begriff "Freundschaft" nachgedacht und versucht ihn zu definieren. Vielleicht werde ich das bald mal ausführlich verschriftlichen, aber jetzt möchte ich einfach nur Danke sagen.

Danke für den Nachmittag bei Eiskaffee und die Gespräche über Musik, Bücher, Filme, Politik, Ideologie und was da sonst noch war.
Danke für das Mitgefühl und für dieses Gefühl, dass das nicht nur eine hohle Phrase, sondern ernst gemeint war.
Danke für die Musik und dieses Gefühl, dass da jemanden an einen denkt.
Danke fürs Zuhören (Zulesen?) und für genau die richtigen Worte zur richtigen Zeit.

Global gesagt: Danke für das Zurückbringen der Gewissheit, dass eine Freundschaft nicht nur auf Geben beruhen kann und darf. Danke fürs Dasein und für das Gefühl, dass da Menschen sind, an die man sich anlehnen kann, wenn man mal Halt braucht.

Dienstag, 2. Juni 2009

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"Menschen irritieren mich."
Ein Ausspruch, den ich ohne zu Zögern unterschreiben würde.

"Mein Freund hat unsere Beziehung auf Eis gelegt. Und mein Opa ist vor ein paar Tagen gestorben."
Das gab eine Bekannte als Gründe für ihre gedrückte Laune an. Und es schien ganz so, als wären die Gründe nach Wichtigkeit sortiert. Meinetwegen darf jeder seine Prioritäten selber setzen, aber nichtsdestotrotz fand ich das befremdlich. Auch wenn der Opa nur angeheiratet war.

"Die Spanische Fliege kommt doch nicht zum Einsatz. Wir haben heute morgen miteinander geschlafen."
Einmal mehr ging nach diesem Statement der Zynismus mit mir durch: "Muss ich dir jetzt gratulieren?"
Und das ändert auch nichts daran, dass ihr Freund auf der Sympathieleiste bei -63 angekommen ist.

Ein Wochenende voller Begegnungen mit Menschen, voller Irritationen, durchsetzt mit ein paar wertvollen Momenten.
Schon toll, wenn man es nach beinahe fünf Jahren endlich schafft innerhalb von zwei Wochen ICQ- und Handynummern auszutauschen.

Und auch wenn der Ringlokschuppen in Bielefeld irgendwie angenehmer ist, als die Diskotheken in Herford, so bleibt doch die Erkenntnis, dass ich einem Abend bei Rotwein oder einem nachmittaglichen Kaffeeklatsch mehr abgewinnen kann.

Donnerstag, 12. März 2009

Einseitig

Ja, ich bin ein bisschen genervt.
Ich wollte es ja wirklich tolerieren. Wollte akzeptieren, dass dieser Mensch vornehmlich um sich selbst kreist und darüber auch mal alle anderen aus dem Auge verliert.
Ich will mich auch nicht darüber beschweren, wenn jemand seinen Seelenmüll bei mir ablädt, denn dafür sind Freunde ja da. Ich tröste gerne bei Liebeskummer und ich helfe auch ohne zu Murren bei Unistress.
Was mich allerdings stört ist diese Einseitigkeit. Während dieser zwei Wochen Liebeskummer war alles andere völlig nebensächlich. Wenn ich etwas zu erzählen hatte wurde zwar mit halbem Ohr zugehört, aber ein flüchtiges Nicken oder ein desinteressiertes "Aha" war die ausführlichste Reaktion.
Während meiner Prüfungszeit kam auf jede bloße Erwähnung von "Lernen" oder "Feedbackpaper schreiben" nur ein "Boah, lass mich doch mit dem Unikram in Ruhe, ich habe Ferien". Jetzt habe ich Ferien und darf meine Zeit trotzdem mit dem Unikram anderer Leute verbringen.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass jede Leistung meinerseits als Selbstverständlichkeit angesehen wird. "Ich betrinke mich dann Montag, wenn ich meinen Unikram abgegeben habe. Und du natürlich auch." Nein, natürlich nicht. Mit mir wollte sich ja auch niemand am Ende meiner Prüfungszeit betrinken.

Aber was mich vielleicht noch mehr nervt ist die Tatsache, dass ich meinen Mund nicht aufkriege. Subtile Hinweise werden scheinbar einfach ignoriert und eigentlich habe ich überhaupt keine Lust mich auf Konflikte irgendwelcher Art einzulassen. Die sind mit diesem Menschen immer so unproduktiv.

Freitag, 30. Januar 2009

Tag der verschollenen Menschen

Es scheint so Tage zu geben, an denen man völlig unabhängig voneinander mit Menschen in Kontakt tritt, von denen man länger nichts mehr gehört hat.

Als erstes war da D., der ich spontan eine SMS schrieb, als ich durch die Stadt lief. Der Rückruf erfolgte prompt. "Ich sitze gerade im Glashaus und habe noch eine Viertelstunde Pause." Also fix ins Café und in zwanzig Minuten die mehr oder minder wichtigsten Neuigkeiten der letzten vier Monate ausgetauscht. Gelacht und zwischenzeitlich dieses "Als-wäre-es-erst-gestern-gewesen"-Gefühls gehabt. Aber genau so gab es kurze, aber unangenehme Gesprächspausen, die deutlich zeigten, dass man eigentlich keinen Anteil mehr am Leben des anderen hat.
Ein paar vermutlich unangenehme Fragen lagen mir ja irgendwie auf der Zunge, aber in Anbetracht der kurzen Zeit verkniff ich es mir sie tatsächlich zu stellen. Vielleicht ein anderes Mal.

Dann das etwas beunruhigende Telefonat mit einem der Fern-Freundschaft-Menschen. Zwischen den Zeilen klang durch, dass es mit ihrem langjährigem Freund nicht mehr so toll läuft und dass da irgend etwas im Busch ist. Irgendwie macht das nachdenklich und traurig. In einem halbem Jahr kann so viel passieren und man bekommt es einfach nicht mit. Und eigentlich hatte ich nicht das Gefühl, dass ich das Recht hätte dort genauer nachzufragen, auch wenn es mich wirklich interessiert hätte.

Und dann war da noch M., die sich etwas leihen wollte und noch auf eine Zigarette blieb. Irgendwie lebt jeder in seiner eigenen Welt. Sie, die mehr oder weniger verbissen versucht einen Studienplatz zu kriegen und ich, im Semesterendspurt. Eigentlich kein Mensch, auf den ich noch besonders viel Wert lege, aus vielerlei Gründen.
"Die Schwester meines Freundes hat bald Geburtstag." Einen kurzen Moment lang habe ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt nachzuhaken. Neuer Freund? Aber eigentlich - und ich schäme mich nur fast das zuzugeben - interessiert es mich nicht.
Und dann der fast schon obligatorische Schlusssatz: "Na ja, wir können ja mal wieder 'nen Kaffee trinken gehen."

Sonntag, 5. Oktober 2008

Sonntagsstudien

Einer dieser typischen Sonntage: Elanlosigkeit und entspanntes Gammeln vor'm Fernseher. Und doch irgendwie anders. Zusammen ist man weniger alleine. Mag durchaus sein.
Faszinierend, wie viel unterschwellige Spannungen zwischen einer Gruppe aus vier Personen entstehen können (mich selbst werte ich mal als im Großen und Ganzen unbeteiligter Zuschauer). Faszinierend, wie wenig Tacheles in dieser Gruppe geredet wird.
Ist es eigentlich pessimistisch bei sowas auf den Supergau zu warten? Auf den Moment zu warten, in dem sich die angestaute Wut bei einem der Beteiligten ihre Bahn bricht und die Karten offen auf den Tisch gelegt werden.

Vielleicht ist es doch nicht das Verkehrteste eine gewisse Grunddistanz zu Menschen zu bewahren. Die meisten zwischenmenschlichen Dinge verlieren ihre Faszination, wenn man direkt in sie involviert wird. Und es ist viel einfacher über Dinge zu schmunzeln, die einen nicht direkt berühren.
Darüber hinaus bin ich mir noch nicht sicher, ob die Taktik dümmlich zu grinsen und sich dadurch zu bemühen die Situation zu deeskalieren wirklich die erfolgversprechenste ist.

Aber vermutlich wird ab Mittwoch noch einmal alles ganz anders.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

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Der Trend geht zum Zweit­blog.

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