Ich bin müde,
will nur schlafen,
morgen, morgen schreibe ich,
meine Träume auf und sehe
wie in der Vergangenheit,
der Schmutz in meinen Eingeweiden,
im Rückenmark, im Hirn
begonnen hat zu faulen
und zu Gift geronnen ist.
Morgen werde ich dann wissen,
wie es heißt, woher es kommt
und wenn ich erst den Namen kenne,
bringt dies Gift mich nicht mehr um ...
Hannes Wader
plueschhase - 14. Mai, 22:19
Wenn Freunde nicht mehr sind,
was sie mal waren,
wenn sie dir nichts mehr geben,
vergiß ihre Namen!
Irgendwie einfacher gesagt, als getan und vorallem wirkt es auch ein wenig überzogen. Was aber, wenn der Mensch, den man einen Großteil seines bisherigen (zugegebenermaßen noch nicht besonders langen Lebens) als beste Freundin bezeichnete diese Bezeichnung nicht mehr zu verdienen scheint? Was, wenn dieser Mensch es plötzlich nicht mehr für nötig hält, sich zu melden und auf die Frage, ob man sich nach drei Wochen nicht mal wieder treffen wolle irgendwelche billigen Ausreden erfindet? Was, wenn man diesen Zeitmangel nicht mehr auf den sogenannten "Abistress" schieben kann, weil die letzte Abiprüfung Dienstag gelaufen sein müsste und es immer hieß "Anschließend habe ich wieder gaaaaanz viel Zeit."?
Gut, das sind vielleicht alles Dinge, die man noch akzeptieren kann. Aber was, wenn man plötzlich immer mehr das Gefühl kriegt, dass die früher wohltuenden und mal mehr, mal weniger ernsten Gespräche zu Small Talk verkommen und der Gegenüber gar nicht mehr wirklich daran interessiert ist, was in dir und deinem Leben vorgeht? Was, wenn man den Gegenüber noch weniger als früher versteht, seine Ansichten plötzlich nicht mehr teilt, einfach die gemeinsame Grundlage fehlt? Oder die gemeinsame Grundlage nur notdürftig durch die zusammen verlebte Vergangenheit vorgetäuscht wird?
Was ist jetzt die logische Konsequenz daraus? Hoffen, dass es irgendwann irgendwie besser wird, wenn man wieder mehr Zeit verbringt? Aber das dürfte schwer werden, da Madam spätestens im August nach Dortmund zieht und sich da ein komplett neues Leben - wohl zu großen Teilen ohne mich - aufbauen wird, was ja auch nichts schlimmes ist und was ich ihr auch nicht vorwerfe.
Aber was dann? Sich damit abfinden, dass das keine "Wir bleiben für immer die besten Freunde, egal, was passiert"-Freundschaft war, ist oder wird? Auch wenn es bitter ist und irgendwie das dumpfe Gefühl auslöst versagt zu haben, ist das wohl das einzige, was bleibt. Traurig irgendwie ...
plueschhase - 14. Mai, 20:27