Dienstag, 25. Juli 2006

100% Vertrauen

Vertraue niemandem zu 100%.
Vor kurzem las ich diesen Satz irgendwo und irgendwie setzte er sich fest. Prinzipiell bin ich erstmal abgeneigt diesem Satz zuzustimmen, weil für mich Vertrauen etwas wichtiges ist.
Dann kam mir die Frage in den Sinn, was denn eigentlich Vertrauen ist (und das auch nicht zum ersten mal). Und auch wenn es unfein ist, sich selbst zu zitieren tue ich das trotzdem, weil es die Definition für mich nach wie vor auf den Kopf trifft.

Aber was heißt Vertrauen denn eigentlich? Jemandem persönliche Dinge anzuvertrauen? Das ist wohl noch die einfachste Übung. Jemandem Dinge anzuvertrauen, die niemand anders weiß und auch niemand anders wissen soll? Das vielleicht schon eher.
Jemandem Gefühle, Hintergründe und andere Dinge erklären und damit sein Verhalten transparent machen? Ja, das setzt schon einiges an Vertrauen voraus. Weil gerade das vorrausetzt, dass man diesem Menschen nicht zutraut, einen zu manipulieren, sich heimlich drüber lustig zu machen oder es an andere weiterzutragen.
Aber vielleicht ist Vertrauen auch einfach nur zu wissen, dass man sich an einen bestimmten Menschen in jeder Situation wenden kann, ihm sein Leid, seine Freude oder seine Probleme zu klagen und genau zu wissen, dass man diesen Menschen damit nicht nervt, dass er nicht hinterrücks den Kopf darüber schüttelt, sondern dass er sich dafür interessiert und das Vertrauen, was man in ihn setzt auch zu schätzen weiß.


Aber vielleicht ist Vertrauen auch noch mehr. Sich abhängig von jemandem machen und darauf bauen, dass er nicht nur jetzt in diesem Augenblick, sondern für länger, im optmalen Fall sogar für immer, da ist. Vertrauen heißt auch sich auf jemanden verlassen zu können, zu wissen, dass er seine Versprechen einhält.

Vor kurzem hatte ich mit einer guten Freundin ein Gespräch, bei dem auch das Wort Vertrauen hin und wieder fiel. Primär ging es um Schlafgewohnheiten und darum, dass ich Probleme habe mit anderen Menschen (Ausnahmen bestättigen die Regel) in einem Raum zu schlafen. Sie meinte irgendwann, dass es etwas mit Vertrauen zu tun hätte. Wenn man mit jemandem in einem Raum schlafe, dann würde man ihn ja zumindest zu einem gewissen Stück in seine Privatsphäre lassen und wenn man diesem jemandem vertraue, dann sei es einfacher mit ihm in einem Raum zu schlafen.
Irgendwie überzeugt mich diese These noch nicht ganz, weil es Menschen gibt, denen ich zeitweise blind vertraut habe und mit denen es trotzdem schwierig war in einem Raum zu schlafen und umgekehrt gab es genau so Menschen, denen ich nicht vollends vertraue und mit denen es trotzdem mehr oder minder problemlos ist im selben Raum zu nächtigen.

Naja, zurück zum Thema. Gibt es wirklich so etwas wie 100% Vertrauen? Gibt es einen Menschen, der wirklich alles über mich weiß oder dem ich alles über mich erzählen würde, dem ich mein Verhalten versuche transparent zu machen, zu dem ich immer kommen kann, wenn ich Probleme habe, auf den ich mich immer verlasse und von dem ich mich abhängig gemacht habe?
Ich denke die definitive Antwort lautet nein. Es gibt zwar den ein oder anderen Menschen, auf den das ein oder andere zutrifft, aber keinen einzigen, auf den wirklich alles passen würde. Vielleicht liegt das zu einem Teil auch daran, dass es relativ lange dauert, bis ich jemanden als wirklich zuverlässig einschätze, vielleicht ist der Punkt aber auch eher, dass es Dinge gibt, die ich lieber für mich behalte.
Also gibt es - zumindest für mich - wohl kein 100% Vertrauen.

...

Mit dem Baulärm direkt vor meiner Tür habe ich mich ja mittlerweile abgefunden. Aber das man uns jetzt ohne jegliche Vorwarnung das Wasser abklemmt, das finde ich persönlich nicht so super. Aber ist schon eine super Sache, wenn man gerade dabei ist sich die Hände zu waschen und man dann mit eingeschäumten Händen da steht und das Wasser nur noch tröpfchenweise aus dem Wasserhahn kommt.
Hachja ... ich liebe diese Baustelle.

Männliche Gesprächsmuster?

Auf der einen Seite schön wieder in alte Gesprächsmuster zu verfallen, einfaches, seichtes Geplänker, den Gegenüber ein bisschen ärgern, sich selbst ein bisschen ärgern lassen und versuchen so schlagfertig wie möglich zu wirken.
Beängstigend wird es erst dann, wenn fast schon erschreckende Parallelen zu anderen Gesprächen mit anderen Personen auftauchen. Man stutzt und denkt 'Moment mal, hier läuft doch irgendwie etwas falsch.' Aber andererseits kann man sich damit beruhigen, dass es einige grundlegende Unterschiede gibt, die es eben wieder zu einem harmlosen Gespräch machen.
Da fragt man sich ernsthaft, ob Männer wirklich so simpel gestrickt sind, dass allesamt nur ein Gesprächsmuster auf Lager haben oder ob ich einfach so leicht zu durchschauen bin und es so dem Gegenüber zu einfach machen herauszufinden, womit man mich (scheinbar) ärgern kann.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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