Mittwoch, 6. September 2006

Hauptsache Glauben?

Das ich nicht an Gott glaube binde ich eigentlich irgendwann jedem Menschen, ganz egal ob er es hören will oder nicht, auf die Nase. Die Reaktion fällt dann unterschiedlich vom Glauben der anderen Person und deren Charakter aus. Entweder bekomme ich nur ein zustimmendes Nicken, einen abwertenden Blick, manchmal wird es auch toleriert oder es wird eine theologische Diskussion losgetreten. Aber manchmal kommt dann auch die Frage: "Na woran glaubst du denn dann?"
Spontane, unüberlegte Antwort war bisher meistens: "An das Schicksal." Aber genauer betrachtet ist auch Schicksal Schwachfug. Oder vielleicht ist das, was unsere Schritte auch einfach zu komplex, als dass so jemand wie ich es begreifen könnte. Und wofür es keine Beweise gibt oder was nicht logisch nachvollziehbar erscheint, daran glaube ich auch nicht.
Aber wen sowohl Gott, als auch Schicksal ausscheiden, woran glaube ich dann? Ein Bekannter sagte früher immer: "Ich glaube an mich." Aber ist das so? Ich kenne meine Macken und Fehler wohl am besten und kann mich selbst am besten einschätzen. Ich weiß also in den meisten Fällen von vornherein ob ich etwas kann oder nicht. Aber hat das etwas mit Glauben zu tun? Ist es nicht viel mehr so, dass ich mich lieber unterschätze, lieber davon ausgehe daneben zu langen und hinterher von dem vielleicht doch eintretenden Erfolg überrascht zu werden, anstatt von mir selbst überzeugt die Kiste in den Sand zu setzen und hinterher enttäuscht zu sein?
Glaube ich an andere? Bin ich so felsenfest von einem anderen überzeugt, dass ich mein Weltbild auf ihm aufbaue? Nein. Und das hat ein paar ganz simple Gründe. Zum einen glaube ich nicht, dass es einen Menschen gibt, der ein ganzes Weltbild ohne drunter zu zerbrechen oder es runterzuschmeißen tragen kann. Früher habe ich tatsächlich hin und wieder den Versuch gewagt jemand anders mein Weltbild auf den Rücken zu laden, habe zugesehen, wie es in Zeitlupe herunterfiel und in mal eniger, mal mehr Teile zerbrach und durfte hinterher zusehen, wie ich es wieder zusammengesetzt bekomme.
Den Glauben an die Gerechtigkeit habe ich spätestens da verloren, als man mir erzählte, dass so Leute wie Vergewaltiger entweder gar nicht oder nur für ein paar Jahre in den Knast kommen. Der Glaube an die ewige Liebe ging glaube ich da verloren, als mir meine Eltern unterbreiteten, dass sie sich wegen irgendeiner dahergelaufenen Tuss trennen würden. An unzerbrechliche Freundschaft habe ich geglaubt, bis eine gute Freundin mir mehr oder weniger den Kerl ausspannte und es nicht für nötig hielt mir auch nur einen Ton zu sagen.
Der einzige Glaube, der sich über die Jahre genährt hat, ist der an den menschlichen Egoismus. Jeder Mensch ist sich prinzipiell erst einmal selbst der Nächste. Jeder sorgt dafür, dass die eigenen Bedürfnisse flächendeckend gestillt sind und dann wird nach den anderen geschaut. Allerdings muss man fairerweise zugeben, dass auch in diesem Fall Ausnahmen die Regel bestätigen. Und außerdem ist es ja sowieso doof an etwas Negatives zu glauben.

Auf jedem Begräbnis gibt es einen guten Lacher.
Mindestens einen echten Kracher.
Ganz egal ob du taub wirst oder erblindest,
du weißt wo du es findest bevor du verschwindest.
Ganz egal was du suchst und was du brauchst,
Hauptsache du glaubst!

Schuhkäufe und die Probleme vor die sie einen stellen

Ich habe heute eine sehr frustrierende Beobachtung gemacht: Ich habe zwei unterschiedliche große Füße.
Gestern war ich noch fix um halb 8 Schuhe kaufen und im Schuhgeschäft bildete ich mir ein, dass beide Schuhe fabelhaft passen. Heute auf dem Schulweg (der in ziemlicher Eile zurückgelegt wurde, da ich erst um kurz vor 8 aufgewacht bin und ich trotzdem erst mit 20 Minuten Verspätung den richtigen Raum erreichte) fiel mir dann auf, dass der rechte Schuh immer noch mehr oder weniger passt, wohingegen ich mir in dem linken eine Blase gelaufen habe. Und wenn man genau hinguckt, dann sieht man auch, dass der eine Fuß mehr Platz im Schuh hat, als der andere. Zugegebenermaßen, das war nicht das erste mal, dass sich mir dieses Problem stellt, aber bisher hat sich das immer irgendwie wieder eingerenkt. Aber heute habe ich mir ausführliche Gedanken zu dem Thema gemacht. Was mache ich, wenn sich das diesmal nicht so wie immer von alleine erledigt? Fange ich dann an Schuhe in zwei unterschiedlichen Größen zu kaufen?
Aber das stellt mich dann noch vor ein ganz anderes Problem: Wo kriege ich vernünftige Schuhe in Größe 43 her? 42 ist auch so schon schlimm genug, aber 43 wird dann ja noch schlimmer. Und was mache ich, wenn Größe 43 für meinen größeren Fuß schon wieder zu groß ist? Und überhaupt, wie gucken mich die Schuhverkäufer an, wenn ich zwei Schuhe in unterschiedlichen Größen verlange? Und was ist, wenn mein Fuß noch weiterwächst? Und warum ist der Fuß überhaupt größer, als der andere? Warum ist mir das das erste mal vor einem halben Jahr oder so aufgefallen und nicht schon früher? Ist er vielleicht erst innerhalb der letzten 6 Monate gewachsen? Und wenn ja, wo liegen dafür die Ursachen? Genmanipuliertes Gemüse? Zuwenig Antibiothikazufuhr?
Fragen über Fragen und keine Antworten in Sicht.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

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