Montag, 29. Dezember 2008

Desperado

"... und in der Hinterhand den Masterplan."
Der Gedanke lässt mich nicht mehr los. Obwohl die Vermutung wie er in meinen Kopf kam ein ungutes Gefühl auslöst. Aber eigentlich spielt das ohnehin keine Rolle mehr. Oder zumindest sollte es das nicht mehr.
Der Plan B. Scheinbar etwas ohne das ich nicht mehr leben kann. Zumindest wenn es um große, zukunftsentscheidende Dinge geht. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass sich das Gedankenspiel zum Wintersemester 2009/10 Uni und Fachrichtung zu wechseln so ungemein beruhigend und hartnäckig ist.

Manchmal erlebt man so Abende mit, an denen einem so ziemlich alles seltsam erscheint. Der Film, der auf dem Fernseher läuft. Das Verhalten der Menschen, die einen umgeben. Das eigene Verhalten. Die Tatsache, dass man den Fußmarsch durch die eisige Nacht in Kauf nimmt, anstatt gemütlich im Auto bis vor die Haustür gefahren zu werden.
Beruhigend, wenn die meisten dieser Dinge nach mehr oder weniger ausführlichem Nachdenken Sinn ergeben.
Zwischendurch kam mir der Gedanke diesen drei Menschen ihr seltsames zwischenmenschliches Beziehungs-Ding mit offenen Worten vor Augen zu führen. Aber wer bin ich, dass ich mir einbilden könnte, dass meine Sicht auf dieses Ding die Richtige ist? Dass ich damit nicht alles auf einen Schlag zerstören könnte? Aber vielleicht überschätze ich mich ja auch in dieser Hinsicht.

Erschreckend, wie wenig Zeit man braucht, um sich von Menschen, die einem einmal nah standen, um gefühlte Lichtjahre zu entfernen. Wie wenig man sich plötzlich zu sagen hat und wie unangenehm einem die Gesellschaft des anderen werden kann.

Als erschreckend empfinde ich auch die emotionale Distanz, die ich mittlerweile gewissen Menschen oder Sachverhalten entgegenbringe. Dinge, die mich vor einer Weile noch mit tiefer Sorge erfüllt hätten, lösen jetzt nur noch Verwunderung und später milde Verärgerung aus.
Wobei, erschreckend ist nicht das richtige Wort. Vielleicht trifft es irritierend besser.

Aber vielleicht sollte ich mir auch über ganz andere Dinge Gedanken machen. Meinen Kaffee-, Alkohol- und Zigarettenkonsum. Meinen völligst gestörten Schlafrhythmus. Oder um meine Motivation, die sich um den Nullpunkt bewegt und mich meinem Lernziel für die vorlesungsfreie Zeit noch kein Stück näher gebracht hat.

Und über/neben/zwischen all diesen etwas wirren Gedanken das wunderbare Eagles-Cover von Johnny Cash. Werde ich ein Desperado?

Don't your feet get cold in the winter time?
The sky won't snow and the sun won't shine.
It's hard to tell the night time from the day.
You're losin' all your highs and lows,
ain't it funny how the feeling goes away?

Eagles

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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