Momentaufnahmen

Samstag, 19. Juni 2010

...

Wir zwingen die Zukunft zu funktionieren.

Tomte


Manche Abende lassen einen nachdenklich und melancholisch zurück.
Zu manchen Abenden passt Rotwein so viel besser als Cola.

Es geht aufwärts, irgendwie.
Mittwoch ein Vorstellungsgespräch. Und doch, die Zweifel bleiben. "Überstürz es dieses Mal nicht schon wieder." Manche Menschen haben das Talent, Ratschlage zu geben, die im Ohr bleiben.

So viele "was wäre wenn"s. Aber immerhin sehe ich mittlerweile wieder so etwas wie Zukunft.
Vielleicht blitzt da ja wieder etwas von dem vielfach beschworenen positiven Optimismus durch.

Freitag, 23. Oktober 2009

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Es scheint irgendwie unausweichlich, dass irgendwann auch das letzte Bollwerk gegen die Humorlosigkeit dieser Welt fällt.
Das Haus, in dem seit ich denken kann der Schalk wohnte, ist plötzlich von Traurigkeit und Mutlosigkeit durchdrungen und mehr als einmal erwischte ich mich dabei, mit den Tränen zu kämpfen.
Vermutlich muss es verstörend und erschütternd sein, wenn Helden der Kindheit und Jugend plötzlich alt und gebrochen wirken. Aber trotzdem kann ich es immer noch nicht glauben, dass es mein - normalerweise so temperamentvoller - Opa war, der zusammengesunken auf dem Sofa sitzt oder rast- und kraftlos durch das Haus tigert.

Diagnose: Depression. Nichts was in meinen Ohren neu oder ungewohnt klingt, aber wie hart das wirklich ist, kann man wohl erst dann nachvollziehen, wenn es jemanden trifft, den man gut kennt.

Sonntag, 6. September 2009

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"Maries Vater ist tot." Und im Hintergrund läuft "Ein guter Tag zum Sterben" von JBO. Das Leben kann manchmal so makaber sein.

Eigentlich bräuchte mich das ja nicht zu berühren. Marie, die Freundin meines Bruders, die ich in den letzten zwei Jahren eigentlich nicht im Mindesten kennen gelernt habe. So stelle ich mir einen Hausgeist vor: Eine stumme Präsenz, die zwar da ist, aber sonst keinen Einfluß auf das Leben hat.
Und jetzt das. Ich versuche mir darüber klar zu werden, was ich fühle. Was muss das für ein Schock sein, wenn jemand plötzlich einen Herzinfakt kriegt und tot vom Fahrrad fällt. Einfach so vorbei. Erschreckend, wenn einem so brutal ins Gedächnis gerufen wird, wie endlich das Leben doch ist.

Sonntag, 12. April 2009

Gedankensortiererei

Ich hasse Gedankenkreise. Ich hasse es, wenn ich mich selber nicht verstehe. Ich hasse Gedankensortiererei und ich hasse es, wenn der Anfang sich nicht mehr finden lässt.

Vielleicht sollte man einfach nicht mit Menschen befreundet bleiben, mit denen man einmal etwas hatte. Wobei das bloße befreundet sein nicht das Problem ist. Vielleicht sollte man den Kontakt mit solchen Menschen einfach auf das Internet beschränken und Treffen mit ihnen vermeiden.
Nicht, dass irgendwie die Versuchung bestanden hätte, sich wieder näher zu kommen, aber es ist unbestreitbar, dass mich dieses Treffen verwirrt hat. Dass ich nach jedem Treffen verwirrt war. Obwohl es dazu objektiv betrachtet gar keinen Grund gibt.
Aber es gibt so viele Dinge, die im Nachhinein stutzig machen. Die einfach untypisch für mich sind.

Eigentlich glaube ich nicht, dass das alles irgendeine Relevanz hätte. Ich gehe stark davon aus, dass sich das bald wieder legt, denn das hat es immer.
Aber ich bin nur neugierig. Habe ich das Verdrängen von Gefühlen derart perfektioniert, dass sie nur nach Begegnungen wieder hervorbrechen oder suche ich diesen Gefühlswirrwarr unbewusst, rede ihn mir quasi ein?
Es gibt Dinge, die sowohl für die eine, als auch für die andere These sprechen, aber so richtig überzeugend oder beruhigend finde ich beide nicht.
Nichtsdestotrotz lässt mir das momentan keine Ruhe. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Uni Dienstag wieder los geht. Denn was hilft besser gegen unnütze und unproduktive Gedankenkreise als Arbeit?

Sonntag, 29. März 2009

...

Gestern, heute, morgen,
Hoffnungen und Sorgen,
Wechselspiel der Formen im April,
Farbenfeuerwerke im April.

Blumfeld


Toll dieses Wühlen in Erinnerungen, das Schwelgen in alten Schriftstücken und das "Wie war das damals noch gleich?". Umso toller, dass ich dieses Mal nicht alleine damit bin, sondern das noch zwei Menschen anscheinend in dem selbem Fieber sind.

Aber - wie sollte es auch anders sein? - Erinnern ist ein zweischneidiges Schwert. Man stößt auf Dinge, an denen man vielleicht besser nicht erneut gerührt hätte. Zeugnisse von längst verjährtem Streit mit Menschen, die längst von der Bildfläche verschwunden sind.
Und plötzlich sind da wieder Lieder, bei denen ich lieber schnell weiterschalte, bevor die schlechten Gefühle die Oberhand gewinnen.

Aber solange wie ich das tue, bleibt diese Begeisterung vielleicht noch ein wenig.
Danke dafür. :)

Donnerstag, 26. Februar 2009

Es gibt Momente, in denen man einfach nur Kettcar hören kann

All die dummen kleinen Sätze,
die nur helfen wollen,
sie helfen immer nur,
Immer nur, dem der sie sagt
und helfen niemals dem,
der sie hört, ungefragt.


Ich bin nicht verbittert,
probier das nur aus.
Jetzt nach dem Essen,
ich will eigentlich nur noch nach Haus.


Prägnanter lassen sich die letzten zwei Tage eigentlich nicht zusammen fassen. Irgendwie müßig auf das Kaleidoskop voller Gefühle einzugehen, dass mich immer noch durchzieht.
Gibt es etwas Beschisseneres als Liebeskummer? Ja, irgendwie schon. Jemand anderem dabei zusehen, wie er in einem Sumpf voller Liebeskummer und Selbstmitleid versinkt. Und dabei festzustellen, dass man den anderen trotz vieler Gemeinsamkeiten nicht versteht.
Vielleicht sollte ich diese Unart einfach ablegen. Auf Teufel-komm-raus Trost spenden und für jedes Problem eine Lösung finden zu wollen.

Freitag, 2. Januar 2009

Silvester

Vielleicht muss ein Jahreswechsel einfach so sein. Konfus, wirr und auf zwischenmenschlicher Ebene aufrüttelnd und irritierend.
Es fällt mir auch immer noch schwer das irgendwie in Worte zu fassen, weil ich es selber einfach nicht verstehe. Es ist aber auch zu seltsam kurz vor Mitternacht plötzlich die Hälfte der Partygäste zu verlieren. Und sie auch nicht mehr wiederzufinden. Stattdessen hoch über der Stadt zu stehen und trotzdem nicht viel zu sehen. Ob wegen dem Nebel oder dem Rauch der ganzen Silvesterknaller - ich weiß es nicht.

Und so toll wie Silvesterbowle auch ist, auf den Neujahrskater könnte ich wirklich gut verzichten.

P.s.: Ja, der Jahresrückblick fehlt. Aber, auch wenn ich wollte, irgendwie war ich nicht in der Lage dieses Jahr auf ein paar Zeilen zu reduzieren. Silvester kam einfach zu überraschend und es hat mir einfach nicht in den Kram gepasst. Eigentlich wollte ich es auch einfach boykottieren. Aber wie das halt immer so ist ...
Nichtsdestotrotz wünsche ich euch allen ein erfolgreiches und frohes neues Jahr, mit genug Sonnenstrahlen für die verbleibenden 364 Tage.

Freitag, 7. November 2008

Erinnern

Und wir heben unser Glas in Demut,
ich erinnere mich an alles und jeden.
Such dir jemanden, der dir nicht weh tut,
du nennst das Pathos, ich nenne es Leben!

Tomte


Schlaflose Nächte, angefüllt mit Erinnerungen. Menschen, Gesichter, Geschehnisse, die in einem langen Reigen vor meinem geistigen Auge vorbei tanzen. Ohne Bedauern, ohne das lästige "Was wäre wenn?".

Eine Zigarette an einem kalten Herbstabend. Erinnerungen an warme Sommerabende, an Hähnchen süß-sauer, an Gespräche auf dem Bordstein. An Trivial Pursuit im Licht einer Straßenlaterne.
Die Wehmut darüber, dass all diese Momente unwiderbringlich vorbei sind, gemischt mit der Hoffnung, dass es andere dieser kleinen Kostbarkeiten geben wird, die auch Monate später noch zum Lächeln verleiten.

Die professionelle Sicht auf das Erinnern. Mediale Gedächniskulturen. Individuelles und kollektives Gedächnis.
Uni lehrt jetzt schon manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Zum Beispiel Horrorfilme: Analysieren, statt erschrecken.

Das Staunen darüber, wie schnell man vergisst. Besonders mathematische Dinge. Ein halbes Jahr reicht, um viele Dinge zu verdrängen.

Dienstag, 16. September 2008

...

Angetrunkene Geburtstagsreden sind vermutlich relativ ehrlich, aber vielleicht nicht besonders informativ ("Äääh ... die Verbindung aus altem und neuen ... ihr seid meine Konstante ... blablabla").
Gruppenknuddeln am Geburtstag hingegen rockt ziemlich, auch wenn es vielleicht niemand von mir erwartet hätte.
Fotoalben sind etwas Schickes, vorallem wenn sie die letzten zwei Jahre auf humorvolle Weise zusammen fassen. Vermutlich das tollste Geschenk, was ich in den letzten Jahren bekommen habe, weil unglaublich viel Mühe und Liebe drin steckt (Gott, vielleicht sollte ich das der Schenkenden mal sagen, aber das kann ich nicht).
Es ist schön Familie zu haben, auch wenn bis auf Onkel, Tante und Cousin alle im Urlaub waren. Und die alte Schulfreundin meiner Mutter, die eigentlich auch zur Familie gehört. Der Rest hat immerhin völligst anständig angerufen (bis auf die Großeltern mütterlicherseits, aber was erwartet man?).
Nimmt man es seiner besten Freundin übel, dass sie sich nicht gemeldet hat? Zieht man da Konsequenzen raus? Ich bin mir noch nicht sicher, zehn Minuten hat sie schließlich noch.

Mittwoch, 27. August 2008

...

Die letzten Tage waren angefüllt mit menschlichen Kontakten vielfältiger Art. Kaffee trinken, Raucherpausen, Mathe lernen (ja, meine Stochastikkenntnisse haben sich auch nach vier Monaten noch nicht völlig verdrängen lassen), Mittag essen, Telefonate ...
Und so langsam glaube ich, dass es doch nicht so einfach wird hier wegzuziehen, wie ich anfangs dachte. Klar, die Wochenenden werden bleiben und vielleicht reichen, um Kontakt zu halten. Aber die Spontanität wird zu einem Großteil verloren gehen. Keine nächtlichen Rauchertreffen, keine spontanen Mäcces-Besuche, keine kurzfristig anberaumte Mathenachhilfe.
Und wie lange werde ich brauchen, um mir als erklärter und überzeugter Eigenbrödler einen ähnlichen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen?
Aber nein, es wird nicht alles schlechter, es wird nur anders.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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