Montag, 14. August 2006

...

Es gibt also doch tatsächlich lange Zeiträume, in denen man gewichtige Wörter wie Halbwaisenrente oder Friedhof hören oder in den Mund nehmen kann, ohne sich wirklich klar zu machen, warum man sowelche Worte zu hören kriegt oder den Schmerz zuzulassen, den sie so manches mal auslösen.
Aber genau so gibt es auch Momente, in denen man sich dieser Dinge wieder ganz plötzlich ohne ersichtlichen Grund wieder bewusst wird. Und fast auf den Punkt folgt das schlechte Gewissen und die bange Frage, ob man es sich erlauben kann wieder fröhlich zu sein und ihn dabei für eine Weile ganz zu vergessen.
Ich warte ja nach wie vor auf den Moment an dem Erinnern ohne Schmerz, Reue oder ein anderes schlechtes Gefühl möglich wird.

Der alltägliche Wahnsinn

Das unser Deutschlehrer keine Probleme hat in den 5-Minuten-Pausen eine mit uns zu rauchen, hat er ja schon unter Beweis gestellt. Aber das er jetzt auch schon anfängt Zigaretten zu schnorren besitzt schon eine Komik für sich. Zumal dazu dann nur das Kommentar kam "Tja, selbst schuld. Ihr wolltet ja unbedingt Pause machen." Schon eine sehr lustige Sache.
Der SoWi-LK ist auch nicht das, was ich unbedingt als normal bezeichnen würde. Als dann auf die Aufforderung des Lehrers Beispiele für Dienstleistungen zu nennen das fast schon vorprogrammierte Wort Prostitution fiel, packte sich besagter Mensch nur gespielt verzweifelt an den Kopf und murmelte: "Ich habs ja geahnt."
Überhaupt haben die Stunden im Grüngoldhaus so ihren ganz eigenen Charme. Man fühlt sich irgendwie so isoliert vom Rest der Schule. Mag vielleicht auch daran liegen, dass meine LK-Lehrer recht locker drauf sind und man deshalb auch mal die ersten zehn Minuten des Unterrichts damit verbringt Kaffee zu kochen.

Ansonsten bekomme ich immer mehr das ziemlich fiese Gefühl, dass es jetzt mit dem fröhlichen Schülerdasein vorbei ist. Wenn ich mir die Lehrpläne, die man uns so vorlegt anschaue, dann gruselt es mich jetzt schon. Und dafür, dass wir erst drei richtige Schultage hinter uns haben, ist der Hausaufgabenberg schon in beachtliche Höhe gewachsen.
Ich glaube so Fächer wie Mathe, Bio und Chemie sollte ich am besten gleich bleiben lassen, da habe ich gleich nach der ersten Stunde schon das Gefühl, dass ich mit meinen Wissenslücken da auf total verlorenem Posten stehe. In allem anderen hoffe ich einfach mal, dass ich durch fleißiges Hausaufgaben machen und gelegentlichem Melden irgendwie über die Runden komme.

Bloggen um Aufmerksamkeit zu erregen?

Gerade mal wieder eine schon seit längerem gehegte Vermutung bestätigt bekommen: Es gibt eine Menge Menschen, die ihre Blogs nutzen um Mitleid Aufmerksamkeit zu erregen. Da werden dann Dinge geschrieben, von denen ich stark bezweifele, dass die Menschen die sie schreiben selbst an deren Wahrheitsgehalt glauben. Ich bin mir nur noch nicht so sicher, ob sie so versuchen sich selbst einen in die Tasche zu lügen oder ob sie den Leser das nur glauben machen wollen. Also gekonnt absichtlich unabsichtliche Täuschung oder so. Oder ist das jetzt schon wieder zu kompliziert gedacht? Will man denn wirklich, dass Hinz und Kunz weiß, dass man sich selbst verletzt, magersüchtig ist oder sonst irgendwie nicht mit sich zufrieden ist? Wenn man sowas öffentlich in einen Blog schreibt, dann muss man doch automatisch davon ausgehen, dass das Menschen lesen, vielleicht sogar Menschen die einen kennen und das man anschließend darauf angesprochen wird.

Ok, ich bin auch nicht der Mensch, der gerne über seine eigenen Blogeinträge diskutiert, aber mir ist zumindest mehr oder weniger bewusst, wer hier alles mitliest oder es zumindest könnte. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass meine Beiträge hin und wieder eine gewisse Intention besitzen, die Menschen beeinflussen zum nachdenken bringen soll. Und wo wir gerade so ehrlich sind: Im Endeffekt ist dieser Blog auch reine Selbstdarstellung. Klar, es geht hier ja auch um mich. Ich will hier mit nichts anderes publizieren, als mich selbst. Anderen Menschen, so fern sie denn wollen, die Chance geben zumindest ab und an mal in meinen Kopf hineinzuschauen. Ob das jemand will halte ich nach wie vor für fraglich, aber über die Selbstdarstellung hinaus ist das hier eben auch die Gelegenheit Gedanken leidlich geordnet aufzuschreiben und sie so ansatzweise selbst zu verstehen.

Na gut, scheinbar ist es mir mal wieder gelungen den roten Faden zu verlieren und darum belasse ich es vorläufig dabei.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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