Montag, 21. Juli 2008

...

Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass manche Menschen es nicht verstehen, dass sie alle Antisympathien auf ihrer Seite haben. Zugegebenermaßen ist es nicht so, dass ich das diesem speziellen Menschen direkt ins Gesicht sage, aber eigentlich wird es immer wieder überdeutlich. Zumindest in meinen Augen.
Verrückt, wenn man bedenkt, das dort am Anfang wirklich große Sympathie von meiner Seite aus war. Und eigentlich um so trauriger, dass er mittlerweile nur noch nervt. Und es einfach nicht merkt. Aber bei manchen Dingen kommt einem doch wirklich die Galle hoch: "Wie sind deine Prüfungen gelaufen?" Nein, das haben wir vor einem oder zwei Monaten nicht schon einmal eine halbe Stunde durchgekaut. Gut, das alleine ist noch nicht das Verwerfliche. Ich vergesse ja auch mehr als genug Dinge. Vielleicht bin ich im Moment auch einfach zu sehr an Menschen mit erstaunlich gutem Gedächnis gewöhnt.
Aber das dieser Mensch dann auch noch stolz wie Oskar proklamiert: "Aber ich weiß was du mit deiner Zukunft machen willst." Achja? Das weiß ich selbst ja dato noch nicht so genau. "Du hast dich bissel beworben." Und das er dann eingeschnappt ist, wenn ich ihn nicht dafür lobe, dass er so detailreiche Erinnerungen an unser letztes Gespräch hat.
Dann unterhalte ich mich lieber mit meinem Schreibtischstuhl, der gibt wenigstens keine Widerworte.

Fünf Jahre

Nein, die Zeit heilt wirklich nicht alle Wunden. Aber sie nimmt dem Schmerz etwas von seiner Präsenz und seiner Schärfe. Wobei ich ehrlich gesagt nicht sagen könnte, wann der Schmerz weniger geworden ist. Ob es nun drei, vier oder fünf Jahre waren. Aber eigentlich ist das auch egal, weil es kaum eine Rolle mehr spielt. Vermutlich war oder vielmehr ist es ohnehin mehr ein Verblassen, als ein Verschwinden.
Fünf Jahre. Zeit ist wirklich etwas Paradoxes. An manchen Tagen ist er hier noch so präsent, so als wäre er nur kurz weg und könnte jeden Moment wieder durch die Tür kommen. Und an anderen Tagen fällt es schwer, sich bewusst zu machen, dass es einmal anders war.
Fünf Jahre sollten eigentlich reichen, um sich damit abzufinden. Damit abzufinden, dass es mehr als genug Dinge gibt, die ohne ihn stattfinden werden. Und doch war es gerade im letzten Jahr hart, sich das immer mal wieder bewusst zu machen.

Ich heb mein Glas und trink auf dich.
Da oben hinter den Sternen, ich vergess' dich nicht.
Auch wenn ich heute dich so hart verlier',
so bleibst du doch hier, für immer bei mir.

Udo Lindenberg


Ja, ein Teil von ihm bleibt hier. Auch wenn es vornehmlich nur triviale Sachen sind, wie seine CD-Sammlung, die zumindest teilweise in meinen Besitz übergegangen ist. Und auch die Erinnerungen werden wohl bleiben, was vermutlich gut so ist, obwohl oder vielleicht gerade weil diese mehr und mehr ihren bitteren Beigeschmack verlieren.

Trotz allem bin ich gespannt, was der Tag so bringt. Die Erfahrung lehrte mich, dass meine Familie mittelmäßig bis gar nicht begabt darin ist Gefühle offen zu zeigen. Stattdessen fallen an solchen Tagen beiläufige Bemerkungen, auf die man oft nur schwer richtig reagieren kann.
Im Totschweigen sind wir ganz groß und es gibt Momente, in denen frage ich mich wirklich, ob es auch nur ein einziges Mitglied dieser Familie es geschafft hat seinen Tod wirklich zu verarbeiten. Aber andererseits ist die Antwort auf diese Frage ohnehin irrelevant.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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