Dienstag, 30. September 2008

Der Sinn des Lebens

In dem Versuch den Finger auf das zu legen, was seit Tagen stört, entstand dieser Text. Allen, denen meine Wehleidigkeit zum Hals raushängt und allen, die der Meinung sind, dass sie das Thema "Der Sinn des Lebens" schon zur Genüge mit mir diskutiert haben, rate ich dazu diesen Eintrag einfach zu ignorieren. ;)
Nichtsdesotrotz war es mir ein Bedürfnis das hier nieder zu schreiben.


Bei manchen Dingen ist es schwer einen Anfang zu finden. Es gibt Tage, an denen erscheint alles grau und trüb. Es gibt Tage, an denen sieht es so aus, als würde die Sonne nie wieder scheinen. Tage, an denen nicht nur Worte ihren Sinn verlieren.
Es macht nicht viel, wenn diese Tage hin und wieder kommen, denn vermutlich gehören sie zum Leben dazu, wie die glücklichen Tage, an denen die Sonne lacht. Vermutlich würde man ohne die dunklen Tage das Glück gar nicht mehr schätzen können, weil es dann der Normalzustand wäre.
Aber was macht man, wenn aus den Tagen plötzlich Wochen werden? Wenn es immer größer werdende Kraftanstrengungen verlangt, um ein Lächeln auf's Gesicht zu zwingen? Wenn die Sonne zwar scheint, aber das Innerste nicht mehr erwärmen kann?

Was macht man, wenn man den Sinn im Leben nicht mehr finden kann?

Für gewöhnlich neige ich nicht zu Depressionen. Ich nenne eine intakte Familie mein eigen, habe Zukunftspläne und Freunde, die mich unterstützen. Es könnte und sollte mir gut gehen.
Und doch habe ich seit Tagen, vielleicht sogar schon Wochen, das Gefühl, dass etwas Entscheidendes fehlt. Etwas, das ich nicht benennen kann. Und vielleicht ist es genau das, was daran so stört. Wenn man etwas nicht benennen kann, dann kann man es nicht ändern und ist somit zur Untätigkeit verdammt.

Darüber hinaus frage ich mich, wo das hinführen soll.
Den ersten Lebensabschnitt habe ich abgehakt. Schule, Abitur. Und was bleibt davon?
Bildung? Wie viel von all den Dingen, die man mir in dreizehn Jahren beigebracht hat, haben mich wirklich weiter gebracht? Wie viel von all den Dingen habe ich in einem Jahr nicht schon wieder vergessen?
Und zwischenmenschlich? Von all den Menschen, die während der Schulzeit in mein Leben getreten sind, waren mir eine handvoll wichtig. Wie viele von denen werden es weiterhin sein? Bei einem ist der Kontakt bereits so gut wie nicht mehr vorhanden. Bei einem weiteren ist der Kontakt nur noch sporalisch und es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis er ganz aufhört. Ein weiterer hat es kürzlich geschafft mich so sehr zu befremden, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich mich nicht ziemlich in ihm getäuscht habe und ob es nicht besser wäre den Kontakt abzubrechen.
Es bleibt also ein Mensch aus dreizehn Jahren, zu dem die Beziehung so gut und stark ist, dass sie die Schulzeit vielleicht längerfristig überdauern wird.

Und jetzt? Studium. Uni. Viele neue Gesichter, viele neue Erfahrungen. Doch was wird hier von überdauern? Werde ich es überhaupt schaffen Anschluss zu finden? Ich bin kein Misanthrop, aber ich tue mich mit Menschen im Allgemeinen recht schwer. Ich brauche Zeit, um Vertrauen aufzubauen und ich brauche Vertrauen, um meine Distanz aufzugeben.

Und was kommt danach? Ein Job? Eine Familie? Ein kleines Häuschen mit Garten und Hund? Das Hamsterrad.

Ist das der Sinn des Lebens? Sich kleine Ziele zu stecken, die in absehbarer Zeit zu erreichen sind?
Ist das wirklich alles? Sich von einem Glücksmoment zum nächsten hangeln und hoffen, dass die Kraft, die man aus dem Letzten zog, genügt, um den nächsten zu erreichen?
Kommt nach jedem Glücksberg ein Trauertal? Sind es die kurzen Gipfelaufenthalte denn wirklich wert, die tiefen Täler aus Hoffnungslosigkeit und Leid zu durchwandern?
Und was mache ich, wenn der nächste Glücksberg so steil ist, dass ich ihn nicht mehr erklimmen kann?
Wer sagt mir, dass mein Leben nicht in einem tiefen, endlosen Trauertal endet?

Und die vielleicht wichtigste Frage von allen: Wo haben sich mein Optmismus und meine Lebenslust verkrochen?

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

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