Montag, 1. Januar 2007

Strange people crossing the road

... aber irgendwie schon besser im Taxi zu weinen, als im HVV-Bus oder nicht?

Es gibt viele Dinge, die einfach überschätzt werden. Gestern noch hier drüber geschmunzelt, mittlerweile ist der Witz leider weg. Aber trotzdem: Wer braucht schon Schlaf? Und so Dinge wie Silvester werden tatsächlich überschätzt.
Hätte ich meine ursprünglichen Pläne wahr gemacht und mich einfach alleine zu Hause eingeschlossen, hätte ich mir eine enorm strange Silvesternacht gespart und ein paar anderen Menschen das Leben vermutlich leichter gemacht.
Ich weiß allerdings noch nicht, wer mir mehr leid tut. Der Mensch, der sich gezwungen sah so gegen 4 Uhr mit mir zum Bahnhof zu laufen (obwohl laufen vielleicht übertrieben ist, zumindest bei mir hatte es wohl mehr etwas von torkeln), sich eine Stunde an ein Gleis zu setzen, festzustellen, dass es nu ja doch nicht Not tut ohne Gepäck nach Hause zu fahren und der dann den kompletten Weg zum Studentenheim wieder mit zurück läuft. Oder doch eher das Mädel, dass dann vor der Tür saß und scheinbar auf uns wartete und ein wenig fertig schien? Aber vermutlich bin ich es doch selbst, die mir am meisten leid tut. Weil ich morgens um halb 7 bei Mäcces einen Kaffee trinken musste und weil es sich dort auf der Toilette leider nicht vermeiden ließ in den Spiegel zu schaun. Und weil ich mich morgens um 8 plötzlich im Zug Richtung Heimat saß, um 30 Euro ärmer war und einfach nur fertig war. Die Zugfahrt dann mit stumpfsinnigem aus dem Fenster gucken (der Sonnenaufgang machte es zumindest kurzfristig ein bisschen besser), dem ein oder anderen sinnlosen Heulkrampf und dem Stillen meines Nasenblutens verbracht.
Gegen halb 11 dann total zerknautscht aus dem Zug gestiegen, festgestellt, dass Feiertags die Züge nicht vor 14 Uhr fahren und dann kurzentschlossen ein Taxi genommen.

Bleibt nur noch die Frage, woher dieser plötzliche Fluchttrieb kam. Ein bisschen Trotz spielt vermutlich mit rein. Man kann ja einiges mit mir machen, aber wenn man mich quasi aus der Wohnung schmeißt, nur weil man seine Triebe nicht im Griff hat, dann sehe ich es auch nicht ein dort wieder hin zu gehen. Der Rest hat dann wohl der Alkohol erledigt.
Aber eigentlich mag ich da gerade auch gar nicht mehr drüber nachdenken.

Ist man jetzt, wo man nicht mehr high ist, froh dass es vorbei ist?

Warum denkt eigentlich nie jemand nach, bevor er handelt? Und warum ist es den Verursachern von so etwas immer egal?
Und woher kommt dieser leichte Hang zur Selbstgeißlung und zur Holzhammermethode?

Freitag, 29. Dezember 2006

Der obligatorische Jahresrückblick

Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben!

Paulo Coelho


Nun ist es also bald vorbei, das Jahr 2006. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Ein Jahr, in dem ich viele neue interessante Menschen kennenlernen dürfte, einige Kontakte ausgebaut wurden, andere widerum gänzlich abbrachen. Ein Jahr voller Enttäuschungen und Triumphen, voller Lachen und gleichzeitig voller Tränen.
Vielleicht das erste mal begriffen, warum jemand lacht, obwohl er am liebsten weinen würde. Das erste mal an unüberwindbare Grenzen gestoßen. Bemerkt, dass Reden und eine gesunde Portion Optimismus wohl doch nicht immer das Allheilmittel sind. Und bestätigt bekommen, dass das Leben ohne Freunde, die gemeinsam mit einem "gegen den Rest der Welt kämpfen", sinnlos wäre.
Einen tollen 18. Geburtstag mit lauter lieben Menschen um mich rum gefeiert, immerhin schon die Theorieprüfung für den Führerschein bestanden und scheinbar die goldrichtigen LKs gewählt.
Pläne endlich verwirklicht, wie beispielsweise auf die Externsteine zu steigen, noch einmal zum Bismarkturm zu gehen oder auch endlich einer lieben Freundin ins Gesicht zu sehen und nett bei einem Eis, statt nur über ICQ, zu plauschen.
Alles in allem war das Jahr vielleicht doch gar nicht so schlimm, wie es von Weitem erst aussah.

Wünsche euch allen auf jeden Fall einen guten Rutsch und dass das Jahr 2007 nach euren Wünschen verläuft.

Gedankenfetzen

Ich war noch nie ein guter Tröster. Das ist mir vollauf bewusst und ich glaube das erwähnte ich auch schon das ein oder andere mal. Aber es ist trotzdem immer wieder bitter da so unvermittelt drauf gestoßen zu werden.

Die Chance zum reagieren gehabt, aber wohl nicht rechtzeitig, bzw. ein weiteres mal falsch geschaltet.

Vielleicht - hoffentlich - wollte auch niemand Trost.

Schon wieder zu viele unnötige Gedanken. Geht mich nichts an. Müssen die ohnehin unter sich regeln.

Aber was soll ich denn machen? Mag es auch nicht riskieren ungewollt geduldet dort zu sitzen.

Mah ... warum kann es denn nicht einmal unkompliziert sein?



Edit 01:03

Und was bleibt? Joachim Witt und ich und die leise Reue über die vielleicht vorschnelle Reaktion. Praktische SMS wecken vielleicht den leisen Anflug von Egoismus, obwohl sie nur hintergründige Präsenz zeigen sollten, nicht mehr und nicht weniger, als ein kleines "Ich bin da". Aber vielleicht ist das auch wieder zu vermessen.
Vielleicht sollte man es einfach sein lassen. Nicht mehr reagieren, nicht mehr agieren, sondern einfach ruhig sein, den Kopf abstellen und ins Bett gehen. Und am allerbesten vor dem 08.01 gar nicht mehr wieder aufstehen.

Leben, du bist auf dem besten Weg dich ernsthaft mit mir auf Kriegsfuß zu stellen.

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Ohne dich

Langeweile besäuft sich meilenweit.
Ich zähl die Ringe an meiner Hand.
Dort draußen alles dreht sich.
Still um nichts herum.
Und ich male deine Schatten an jede Wand.

Es kommt so anders als man denkt,
Herz vergeben, Herz verschenkt.

Ich gab dir meine Liebe,
gab dir Zeit, Geduld und Geld,
ich legte mein Leben in deine kleine Welt.
Wer auch immer dir jetzt den Regen schenkt,
ich hoffe es geht ihm schlecht.
Wer auch immer dich durch die Nacht bringt:
Bitte glaub ihm nicht.

Es kommt so anders als man denkt,
Herz vergeben, Herz verschenkt.

Es ist so ohne dich.
Ich find es widerlich,
ich will das nicht.
Denkst du vielleicht auch mal an mich?
Es ist so ohne dich.
Und wenn du einsam bist,
denkst du vielleicht auch mal an mich?

Ich nähte mir einen Bettbezug
aus der Zeit die wir hatten
und trink mir alte Wunden an, so tief und allein.
Kein Berg den ich nicht versetzt hab
zog jedes Schicksal an den Haaren herbei,
für ein Leben lang zu leben,
so wild und so frei.

Es kommt so anders, als man denkt,
Herz vergeben, Herz verschenkt.

Es ist so ohne dich.
Ich find es widerlich,
ich will das nicht.
Denkst du vielleicht auch mal an mich?
Es ist so ohne dich.
Und wenn du einsam bist,
denkst du vielleicht auch mal an mich?

Staubkind


Erstaunlicherweise als erstes dabei an einen Menschen gedacht, zu dem das Lied einfach nicht passen will, weil er mir mittlerweile wirklich egal ist und ich seit einigen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm habe. Vielleicht lag es daran, dass die letzte Zeit ein paar Dinge geschehen sind, die stark an jene Zeit erinnerten.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

Dein Engel schweigt

Stirb nicht indem du gehst.
Schweig nicht - ich bitte dich.
Zerbrich nicht an dir selbst.

Losgelöst fällst du ins kalte Licht.
Dein Engel schweigt.
Und unsere Tränen sind das einzige was bleibt.
Dein Engel schweigt.
Losgelöst suchst du die Hoffnung in der Nacht.
Dein Engel schweigt.
Und dein Lächeln ist alles was mir bleibt.
Dein Engel schweigt.

Staubkind


Vermutlich mal wieder zu viel demotivierende Musik gehört, vielleicht auch einfach nur zuviel nachgedacht. Auf jeden Fall stellt sich mittlerweile bei dem Gedanken an Silvester ein mulmiges Gefühl ein. Mit ein wenig Pech könnten die vier Tage wie ein Tanz auf rohen Eiern werden. Bloß keinen falschen Schritt machen, bloß kein falsches Wort sagen. Aber andererseits, warum jetzt schon unnötig verrückt machen? Das letzte mal dort war zwar auch merkwürdig, aber es war eigentlich in Angesicht der Umstände wirklich nett. Wie gesagt, ein wenig strange, aber ich habe schon schlimmere Wochenenden erlebt.
Aber diesmal ist es schon anders. Mehr Informationen, die den Umgang mit den einzelnen Personen schwieriger machen könnten.

Aber vielleicht auch mal wieder viel zu viele unnötige Gedanken. Denn immerhin kommt es erstens anders und zweitens als man denkt ...

P.s.: Staubkind ist irgendwie wirklich genial. =)

Dienstag, 26. Dezember 2006

Weihnachten

Vielleicht ist genau das der Sinn hinter Weihnachten: An Menschen zu denken, an die man den Rest des Jahres vielleicht weniger denkt, das Zusammenrücken der Familie und eben nicht der Konsumterror, den einen Medien und Industrie vorgaukeln wollen.
Klar, ich habe Geschenke bekommen und natürlich schlummert in mir auch ein kleiner Raffzahn. Aber die Dinge, die viel schöner waren, waren Telefongespräche (oder der feste Vorsatz eins zu führen *dem Bärchen zuwink* ;)), SMS, Karten und das Zusammensein mit der Familie, das bei uns so eigentlich eher selten vorkommt.
Ich habe mich dieses Jahr ganz bewusst dagegen entschieden Geschenke zu machen, gar nicht mal aus Geiz oder aus Faulheit, sondern viel mehr aus dem Grund, dass ich Weihnachten (zugegebenermaßen ein wenig inkonsequent) boykottieren wollte. Aber eigentlich war das gar nicht nötig, weil es an Weihnachten gar nichts auszusetzen gibt. Vielmehr war es nötig alles mal wieder in das richtige Licht zu rücken.

Wie so oft gäbe es dazu noch einiges mehr zu sagen, aber ich denke das reicht. Wünsche euch allen noch ein schönes "Rest-Weihnachten". ;)

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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