Eigentlich sollte man ja meinen, dass ein Streit in einer Freundschaft, ähnlich wie ein Gewitter, die Luft klärt.
Aber wieso fühle ich mich seit diesem Streit dann so schlecht? Wieso muss ich jetzt über alles was ich sage, tue oder eben nicht tue zwei- oder dreimal nachdenken? Wieso frage ich mich seitdem vermehrt, was da eigentlich hinter meinem Rücken abgeht?
Und wie kriege ich wieder Distanz zu diesen Menschen, ohne sie ganz zu verlieren?
Das ist doch alles doof ...
night shadow - 28. Aug, 21:19
Ich mag das Gefühl nicht durchschaut zu werden.
Entweder benehme ich mich gerade in seiner Gegenwart wirklich massiv anders als sonst oder er kennt mich doch einfach schon zu gut. Aber wenn das "anders verhalten" so auffällig wäre, dann müssten das doch auch andere bemerken oder?
"Ich verstehe dich im Moment nicht." Willkommen im Klub. "Vielleicht sollten wir uns demnächst doch mal unter vier Augen unterhalten. Dann klärst du mich auf." Einen schlechten Aufklärungswitz reißen, bloß irgendwie ablenken, bis der dritte Mensch der Runde von der Toilette wieder da ist ...
Manchmal wäre es unglaublich praktisch, wenn man die Gedanken einfach ausschalten könnte. Das viele Denken ermüdet und bringt einem irgendwelche produktiven Ergebnisse auch nicht näher.
Überhaupt ist das sowieso das, was am meisten nervt. Mit diesem flauen Gefühl im Magen könnte ich mich arrangieren, aber das ständige Hinterfragen stresst mich ...
Wieso habe ich das jetzt getan/gesagt? War das zu auffällig?
Wieso hat er das getan? Steckt da ein tieferer Sinn hinter?
Eigentlich war ich ja der festen Überzeugung, dass das Dinge sind, die ich mit meiner Pubertät hinter mir gelassen habe. Wie bitter man sich manchmal doch täuschen kann ...
night shadow - 11. Aug, 23:47
An T-Shirt-Sätze und die zehn Gebote
An Freud, Adorno und Rockstartote
An die großen Helden, auf die wir warten
Wolfgang, Hartmut und die Illuminaten
An den Satz an der Wand, den Spatz in der Hand
An Einigkeit und Recht und Freiheit
An Petting statt Pershing, Brot statt Böller
An die himmlische Liebe und Rudi Völler
Und nichts
An die Ironie-Hölle und die halbguten Witze
An das letzte Beben, die Apokalypse
An die Idylle hier drin und das Böse da draußen
An Calle del Haye als besten Linksaußem
An die Kopfschmerztablette und Hoffnung als Mittel
An die Männer in weiß in den komischen Kitteln
"Tut uns leid Herr Traurig, vielleicht einhundert Tage"
An die beste Antwort auf die letzte Frage
Und nichts
Auf jedem Begräbnis, gibt es einen guten Lacher
Mindestens einen echten Kracher
Ganz egal, ob du taub wirst oder erblindest
Du weißt wo du es findest, bevor du verschwindest
An den Wohlstandszynismus von Rockbeamten
Das Ende der Trauer wie wir sie kannten
Bewaffnet mit nichts als Trost und Ahnung
Unser Lebenslauf als letzte Warnung
Ein Ruck durch die Massen, ein Ruck durch die Klassen
Zwischen Uhrenvergleich und nicht zu fassen
Freunde nennen mich Austin Powers
A kick, a rush and the land is...Ach Gottchen
Auf jedem Begräbnis, gibt es einen guten Lacher
Mindestens einen echten Kracher
Ganz egal, ob du taub wirst oder erblindest
Du weißt wo du es findest
Ganz egal was du suchst und was du brauchst
Hauptsache du glaubst
Kettcar
Geteiltes Leid ist vielleicht nicht immer und zwangsläufig halbes Leid, aber es tut gut zu wissen, dass da Menschen sind, die zuhören und mitdenken.
Und auch wenn ich mich gedankentechnisch nach wie vor ein bisschen im Kreis drehe, taten die neuen Impulse doch gut und irgendwie scheint diese Angelegenheit gleich viel weniger tragisch zu sein ...
night shadow - 11. Aug, 02:25
Nach einer recht bescheidenen und mehr oder weniger bescheidenen Nacht gab es nur einen Grund sich aus dem Bett zu quälen: Die Post.
Und tatsächlich, ich wurde nicht enttäuscht. Die zwei erhofften Zusagen aus Bielefeld lagen im Briefkasten, Sozialwissenschaften und Germanistik.
Und plötzlich fiel mir ein mittelgroßer Stein vom Herzen, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass er da war.
night shadow - 8. Aug, 15:07
Ich würde mich gerne verstehen,
doch ich weiß nicht wie das geht.
Der Grundriss ist weg.
Herbert Grönemeyer
Den Kopf voller Gedanken, Fragen und der Ahnung, dass es vermutlich gut wäre, sich in nächster Zeit jemandem mitzuteilen und sei es nur, um den eigenen Gedankenkreis zu unterbrechen.
night shadow - 8. Aug, 01:41
Und dann steht man am Bünder Bahnhof, wartet auf den Zug gen Heimat, hält das Gesicht in die Sonne und stellt fest, dass das gerade einer dieser seltenen Momente ist: Man ist grund- und wunschlos glücklich.
night shadow - 6. Aug, 19:01
Vielleicht muss es ja auch solche Menschen geben.
Menschen, die naiv immer wieder und immer weiter an das Gute in Anderen glauben, völlig gleichgültig wie oft sie enttäuscht werden.
Menschen, die das Vertrauen nicht verlieren und die emotional nicht abstumpfen, ganz egal wie oft man sie verletzt.
Ich finde es gut, dass es solche Menschen gibt. Ich frage mich nur, wieso einer dieser Menschen ausgerechnet mir nahe stehen muss.
Was erzählt man so jemandem denn, wenn er beziehungstechnisch bereits zum dritten dieses Mal dieses Jahr den Griff ins Klo getätigt hat? Und wie tröstet man ihn, wenn er einem still weinend gegenüber sitzt?
Wie erklärt man jemandem was gerade schief läuft, wenn man selbst keine Ahnung hat? Wenn man sogar schon daran scheitert die eigene Gedanken- und Gefühlswelt in den Griff zu bekommen?
Und ein Stück unter der Oberfläche ist da noch dieser völlig egoistische Gedanke: Wieso machen diese Leute ihren Seelenschrott nicht mit sich selber aus? Wieso provoziert man in der Gegenwart anderer den ein oder anderen Heulkrampf mit depressiver Musik? Wieso lässt man sich nicht ablenken und verbeißt sich in schmerzhafte Themen?
Aber mittlerweile ist hoffentlich der Zenit überschritten. Jetzt sind wir endlich in der Phase, in der sich die Traurigkeit langsam aber sicher in Wut verwandelt und dann können wir wohl auch endlich wieder zum Alltag übergehen.
night shadow - 5. Aug, 02:00