Den Schein wahren
Etwas, was mir heute ziemlich bitter aufgestoßen ist: zum wiederholten Male die Erkenntnis, dass ich einfach zu naiv, zu leichtgläubig bin. Und vielleicht in mancherlei Hinsicht auch zu gedankenlos.
Darauf stieß mich der Anblick eines Mädchens aus meiner Stufe. Ich hatte und habe sie immer nur am Rande wahrgenommen, zwar hin und wieder mal zwei Sätze mit ihr gewechselt, sie für nett befunden, aber mich auch nie weiter mit ihr beschäftigt, weil sie eben nicht meine Kragenweite zu sein scheint.
Ist aber auch der typische Typ zum Übersehen: Ruhig, leise Stimme, klein und dünn. Obwohl dünn schon gar kein Ausdruck mehr ist, mager trifft es wohl besser. Eigentlich schon auffällig mager. Und trotzdem wäre ich nie auf den logischen Rückschluß gekommen, bis mich vor ein paar Wochen jemand mit der Nase drauf stieß: Sie ist magersüchtig. Soviel also zum Thema Naivität.
Gut, zu meiner eigenen Verteidigung: Wie ich bereits erwähnte, ich kenne sie kaum und habe auch so gut wie keinen Kontakt zu ihr und wohl auch genug andere Sachen, die mich die letzte Zeit beschäftigt haben, aber trotzdem habe ich nicht einen einzigen Gedanken mehr daran verschwendet. Bis heute. Bis ich sie heute da stehen sah, die dürren Arme, der ganze magere Körper.
War schon irgendwie erschreckend. Nicht zuletzt auch aus dem Grund, weil mir bewusst wurde, dass das nicht nur bei dieser einen speziellen Person so ist oder war. Trotz langem Nachdenken fiel mir nicht eine einzige Situation ein, in der es mich nicht überfordert, überrascht und umgehauen hätte, wenn jemand mir von seinen Problemen erzählte, obwohl es in vielen Fällen eigentlich absehbar war oder zumindest hätte sein müssen.
Aber so langsam scheine ich zu begreifen, dass die meisten Menschen bessere Schauspieler sind als ich. Aber was ist die logische Konsequenz daraus? Hinter jedem Menschen ein dunkles Geheimnis erwarten und versuchen sich auf alle Eventualitäten vorbereiten? Geht das überhaupt? Und würde das nicht alles ändern? Ich weiß es nicht.
Zumindest scheint das die logische Erklärung zu sein, warum mich das Lesen mancher Blogs nicht immer, aber doch immer mal wieder ziemlich niederschlägt. Der Blick hinter die Fassade, Dinge zu erfahren, von denen man manchmal denkt, dass man gar nicht das Recht hatte sie zu erfahren.
Und nichtsdestotrotz möchte ich nichts davon missen. Keinen dieser Momente, in denen mir jemand eine seiner Sorgen, einen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit erzählte und auch das Blog lesen nicht. Den all das gibt einem die Chance einen Menschen besser kennenzulernen, ihn einzuschätzen und im Endeffekt auch besser auf ihn einzugehen, auch wenn das wohl der Punkt ist, der mir am wenigsten gelingt.
Und da ich mich mittlerweile damit abgefunden habe, dass ich kein Tröster sondern eher ein Trostsuchender bin, lässt sich mit der Hilflosigkeit zumindest zu einem gewissen Teil besser umgehen.
Ich folge Dir tief – tief in die Nacht.
Bis in den Abgrund Deiner Seele steige ich hinab.
Darauf stieß mich der Anblick eines Mädchens aus meiner Stufe. Ich hatte und habe sie immer nur am Rande wahrgenommen, zwar hin und wieder mal zwei Sätze mit ihr gewechselt, sie für nett befunden, aber mich auch nie weiter mit ihr beschäftigt, weil sie eben nicht meine Kragenweite zu sein scheint.
Ist aber auch der typische Typ zum Übersehen: Ruhig, leise Stimme, klein und dünn. Obwohl dünn schon gar kein Ausdruck mehr ist, mager trifft es wohl besser. Eigentlich schon auffällig mager. Und trotzdem wäre ich nie auf den logischen Rückschluß gekommen, bis mich vor ein paar Wochen jemand mit der Nase drauf stieß: Sie ist magersüchtig. Soviel also zum Thema Naivität.
Gut, zu meiner eigenen Verteidigung: Wie ich bereits erwähnte, ich kenne sie kaum und habe auch so gut wie keinen Kontakt zu ihr und wohl auch genug andere Sachen, die mich die letzte Zeit beschäftigt haben, aber trotzdem habe ich nicht einen einzigen Gedanken mehr daran verschwendet. Bis heute. Bis ich sie heute da stehen sah, die dürren Arme, der ganze magere Körper.
War schon irgendwie erschreckend. Nicht zuletzt auch aus dem Grund, weil mir bewusst wurde, dass das nicht nur bei dieser einen speziellen Person so ist oder war. Trotz langem Nachdenken fiel mir nicht eine einzige Situation ein, in der es mich nicht überfordert, überrascht und umgehauen hätte, wenn jemand mir von seinen Problemen erzählte, obwohl es in vielen Fällen eigentlich absehbar war oder zumindest hätte sein müssen.
Aber so langsam scheine ich zu begreifen, dass die meisten Menschen bessere Schauspieler sind als ich. Aber was ist die logische Konsequenz daraus? Hinter jedem Menschen ein dunkles Geheimnis erwarten und versuchen sich auf alle Eventualitäten vorbereiten? Geht das überhaupt? Und würde das nicht alles ändern? Ich weiß es nicht.
Zumindest scheint das die logische Erklärung zu sein, warum mich das Lesen mancher Blogs nicht immer, aber doch immer mal wieder ziemlich niederschlägt. Der Blick hinter die Fassade, Dinge zu erfahren, von denen man manchmal denkt, dass man gar nicht das Recht hatte sie zu erfahren.
Und nichtsdestotrotz möchte ich nichts davon missen. Keinen dieser Momente, in denen mir jemand eine seiner Sorgen, einen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit erzählte und auch das Blog lesen nicht. Den all das gibt einem die Chance einen Menschen besser kennenzulernen, ihn einzuschätzen und im Endeffekt auch besser auf ihn einzugehen, auch wenn das wohl der Punkt ist, der mir am wenigsten gelingt.
Und da ich mich mittlerweile damit abgefunden habe, dass ich kein Tröster sondern eher ein Trostsuchender bin, lässt sich mit der Hilflosigkeit zumindest zu einem gewissen Teil besser umgehen.
Ich folge Dir tief – tief in die Nacht.
Bis in den Abgrund Deiner Seele steige ich hinab.
plueschhase - 12. Jun, 21:25
Manchmal habe ich den Eindruck, dass es allerhöchstens drei Typen von Blogger(inne)n gibt. ;-)