Sonntag, 7. Mai 2006

Dinge von denen ich keine Ahnung haben will

Wie geht man mit Dingen um, die man eigentlich gar nicht wissen will und von denen man auch nicht glaubt, dass man das Recht hat, sie zu wissen? Solche Dinge eben, die man beim Drüberhuschen über einen Blog oder eine Homepage liest oder auch nur aus dem Mund anderer Leute hört. In dem Fall ist es dann auch mal egal, wie regelmäßig oder intensiv der Kontakt zu solchen Menschen ist, grundsätzlich löst das - zumindest bei mir - immer ein paar Empfindungen aus.
  1. 'Nein, das wollte ich nicht wissen. Das verstößt gegen meine "Heile-Welt"-Ordnung.' Gut, dass die Welt nicht so heile ist, wie ich sie gerne hätte, das ist schon lange nichts neues mehr und damit habe ich auch fast gelernt mich abzufinden.
  2. 'Wie kannst du nach außen nur so happy wirken, so einen Optimismus, so eine Lebensfreude ausstrahlen und innen drin doch so kaputt sein und warum zur Hölle sagst du nicht mal einen Ton, bevor du sowas tust?' Ok, auch daran, dass Menschen lieber alles in sich reinfressen, nach außen so tun, als wäre alles in Ordnung und ja nicht über ihre Probleme reden, auch das ist etwas, womit ich mich zwar noch nicht ganz abfinden mag, was ich aber einfach mal als gegeben ansehe.
  3. 'Wie reagier ich da jetzt drauf?' Die einfachste Lösung ist meistens wohl gar nicht. Warum sollte ich jemandem, den ich nur flüchtig kenne ein Gespräch über sowas intimes aufdrücken? Will ich das überhaupt? Was soll man so jemandem sagen? Ich hab weder irgendwelche psychologischen Qualifikationen, noch Erfahrungen mit sowas und das einzige, was mir bleiben würde, wäre irgendeinen Mist vor mich hinzuschwafeln und das tue ich auch so schon genug. Außerdem - so unlogisch das jetzt vielleicht klingen mag - bin ich mir gar nicht so sicher, ob überhaupt jemand Wert darauf legt auf sowas angesprochen zu werden. Wäre der Bedarf da, ausgerechnet mit mir darüber zu reden, dann würde das wohl geschehen.
  4. 'Und was tue ich jetzt im Allgemeinen dagegen?' Und auch da ist mal wieder die totale Hilflosigkeit. In den meisten Fällen ist der Kontakt einfach nicht so, dass ich das Gefühl hätte da auf irgendeine Art und Weise gegen wirken zu können. Und selbst wenn er das ist oder wäre, was kann man machen, außer immer wieder deutlich zu machen, dass man da ist? Und akzeptieren, dass das eben doch nicht reicht. Wie hilft man bitteschön jemandem, der sich augenscheinlich gar nicht helfen lassen will, vielleicht gar nicht mal der Meinung ist, dass er Hilfe braucht?
Und am Ende diesen Tages bleibt mir doch mal wieder nur dem Schicksal die Hand zu schütteln, für diese vortreffliche Ironie, die mir aber gerade nicht einmal das kleinste Schmunzeln zu entlocken vermag. Verblüffend wie sich doch zwei Menschen, die ... naja ... das führt jetzt vielleicht doch zu weit und liese sich nicht mehr so ohne weiteres auf meiner geliebten abstrakten Ebene weiterführen.
Aber vielleicht sollte ich lieber, anstatt es zu beglückwünschen, dem Schicksal eine reinhauen. Dafür, dass es mich urplötzlich von sovielen Seiten, mit ein und demselben Problem konfrontiert, obwohl es doch genau weiß, dass ich mit sowas nicht oder nur schlecht um kann. Und vorallem da es genau weiß, dass ich ohne zumindest einen festen Halt meiner Umwelt hilflos ausgesetzt bin
Aber eigentlich sollte ich mich schämen jetzt auch noch in Selbstmitleid zu versinken.
Aushilfsheld (Gast) - 7. Mai, 13:26

...erkennt man gewitterwolken wirklich an einer teilweise leicht rötlichen färbung?

Hmm..wenn Gewalt helfen würde sag bescheid - dann halt ich das Schicksal auch fest während du zuschlägst..

"..was kann man machen, außer immer wieder deutlich zu machen, dass man da ist"
man muss garnicht immer mehr tun glaube ich.
denn das ist doch irgendwie schon das wichtige an Freunden, zu wissen das sie da sind für einen, ganz egal wie lange man sich bereits kennt.
Das man weiß wo man hin kann wenn es zuviel wird, die vielleicht auch schonmal 'nerven' - einfach darum kümmern was grad los ist.
Klingt seltsam weil es irgendwie so wenig ausschaut doch ist es manchmal alles was not tut.
zu wissen das man weder allein noch unverstanden ist.

Das nächste mal skypen wir mit Kartenspielen dabei dann geht das auch gut ;)

PS:
sorry wegen gestern:ick war ma nen
grosses deprimonster uff een mal,
und dachte das muss jetz mal raus
und rum loofen u. die nacht spüren...

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

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