Tagesgeschehen
Irgendwie bekomme ich langsam das Gefühl, dass ich anfange mir wieder zu viel herauszunehmen, zu sorglos werde und es überhaupt nicht verkehrt wäre mal wieder einen Gang zurück zu schalten.
Die letzten zwei Fahrstunden liefen hervorragend, was wohl aber nicht an mir liegt, sondern daran, dass der Fahrlehrer sein Verhalten um 180 Grad gedreht hat. Keine Stichelein mehr, sondern ruhige, klare Anweisungen und sachliche Kritik. Das einzige wovor sich die Angst scheinbar tief im Unterbewusstsein verwurzelt hat ist das Rückwärtseinparken. Sobald der Satz "Und jetzt zwischen die zwei Autos rückwärts einparken." fällt, fängt das Bein an der Kupplung an zu zittern wie Espenlaub und auch Kreisel fahren bereitet immer noch ein bisschen Unbehagen. Mal schaun, wie lange das noch so erstaunlich gut geht ...
Schule macht momentan auch ein wenig nachdenklich. Auf der einen Seite gibt mir das Verhalten des Deutschlehrers hin und wieder ein wenig zu denken. Das er sich hin und wieder eine Zigarette bei uns schnorrt oder mal eine Tasse von unserem Kaffee trinkt, das kann man ja noch leidlich akzeptieren. Und auch die Diskussionen in den 5-Minuten-Pausen sind hin und wieder recht interessant.
Aber manche Dinge sind dann doch ein wenig merkwürdig. Beispielsweise wenn er, nachdem ich mir die letzte Tasse Kaffee aus der Kanne genommen habe und er plötzlich in die "Kaffeeküche" (das kleine Kabuff, wo die Kaffeemaschine steht) kommt und mich ganz unverblümt fragt, ob wir die Tasse nicht teilen wollen und er, nachdem ich ihm großzügigerweise die Hälfte des Kaffees in eine andere Tasse umgegossen habe, wissen will, ob ich erkältet sei und er anschließend noch darüber sinniert, ob ich mir die Decke die Nacht vor der Klausur aus Panik weggestrampelt hätte. Ist ja nett, wenn sich ein Lehrer mit seinen Schülern unterhält, aber was zur Hölle interessiert ihn mein Gesundheitszustand? Man kann es nämlich auch übertreiben.
Und ein weiterer Punkt, der mich massiv stört ist, dass er meine mitunter vielleicht ein wenig trockene Art von Humor nicht versteht, aber das nur so am Rande, das ist schließlich nicht mein Problem.
night shadow - 6. Dez, 17:22
Ich und die Chemie, wir werden wohl doch keine Freunde mehr. Es ist ja nicht so, dass wir es nicht jahrelang versucht hätten und manchmal schien es ja sogar so, als würde es klappen, aber nachdem meine eigene Dummheit mir heute ein Bein gestellt hat und so tat, als wäre es die Chemie gewesen (bzw. mein mangelndes Verständnis für sie), da war es dann entgültig vorbei. Jetzt mag ich wirklich nicht mehr.
Aber vielleicht fangen wir am Anfang an: Für heute war eine zweistündige Klausur angesetzt und wie man das dann so als Schüler macht, war ich pünktlich da und nahm die Klausur in Angriff. Der Aufgabenumfang kam mir von vornherein ein bisschen schmal vor, weil er nur eins der zwei im Unterricht behandelten Themen abhandelte, aber davon ließ ich mich nicht weiter irritieren. Als ich dann nach der ersten Stunde schon weitesgehend fertig war, kam mir das schon komisch vor, aber auch gründliches Nachdenken über diesen Umstand brachte kein Ergebnis. Das änderte sich dann erst, nachdem ich die Klausur abgegeben hatte und draußen stand. Da erklärte mir dann nämlich, dass die Klausur nicht nur aus der einen, von mir bearbeiteten Seite bestand, sondern das der Aufgabenzettel beidseitig kopiert war.
Im ersten Augenblick war ich mir nicht sicher, ob ich jetzt lachen oder weinen sollte, aber da mir Selbstironie besser erschien, als Selbstmitleid entschied ich mich für ersteres. Ein Schlag ins Gesicht war dann allerdings die Reaktion einer der Menschen, die sich "Freunde" nennen (ok, das die Frau dabei ist es sich langsam aber sicher ohnehin mit mir zu verderben, sollte man vielleicht nebenbei erwähnen). Ein zweimüntiger Lachkrampf und das anschließende Unverständnis darüber, dass ich sie ein wenig angesäuert anguckte.
Naja, was soll man dazu noch sagen? Ich glaube nach der heutigen Aktion bin ich wieder mein eigener Held und einen Fehlkurs in Chemie habe ich mir vermutlich auch eingehandelt.
night shadow - 28. Nov, 14:41
Eigentlich einen durch und durch netten Tag verbracht: Spät aufgestanden, viel gelesen, statt wie geplant mit einem Mädel aus meiner Stufe Englisch zu lernen bei einer Kanne Kaffee über Gott und die Welt gequatscht, noch mehr gelesen, gekocht und lecker Abendbrot gegessen, den Abend gemütlich in Gesellschaft einer Kanne Tee und einem einsamen Messengerfenster begonnen und schließlich die ersten ernsthaften Schritte in "eigene Homepage mit hoffentlich halbwegs professionellem Aussehen" gewagt.
Mal schaun, wie das morgen bei Tageslicht aussieht, aber gerade kann ich mir eigentlich nur selbst auf die Schulter klopfen. :D
night shadow - 19. Nov, 00:50
Trotz dem frühen Aufstehen und dem wirklich ungenießbaren Kaffee die Fahrstunde ohne größere Schwierigkeiten gemeistert, irgendwie sogar das Kunststück fertig gebracht zum Ende hin ohne auf den Schaltknüppel zu gucken zu schalten und festgestellt, dass Gasgeben doch Spaß machen kann. Total beschwingt zu Hause angekommen, bisschen vor mich hingeroddelt und nachmittags sogar das durchaus schmerzhafte Augenbrauenzupfen wurde von der guten Laune überdauert. Sofern diese noch zu steigern war, tat sie das, als jemand völlig unerwartet hineinschneite und ein nicht ganz ernst genommenes Versprechen einlöste.
Bei einer kurzen so genannten Raucherpause gab der Knutschfleck eines Kumpels dann zwar Rätsel auf, das er auch nicht gewillt war zu lösen, aber das tat dann auch nichts mehr zur Sache. In der Fahrschule dann ein bisschen mit dem Fahrlehrer rumgeflachst und zwei Fahrbögen mit 16 Punkten abgegriffen und anschließend noch ein Stündchen mit Menschen aus meiner Stufe verlebt.
Alles in allem nichts besonderes, aber trotzdem könnte man es durchaus als gelungenen Tag bezeichnen.
night shadow - 9. Okt, 21:30
Durch und durch netten Tag erlebt: Erst um 10 aufgestanden, dann für zwei Stunden zur Schule gedackelt, SoWi-LK-Klausur und die 5 Euro für die Stunde Hausaufgabenbetreuung abgeholt, nach Hause gegangen, Smalltalk mit Family gehalten, telefoniert, Besuch für zwei Zigarettenlängen bekommen, fix gedusch, zur Fahrschule gestiefelt (natürlich wieder 26 Fehlerpunkte gemacht -.-), mehr oder weniger unfreiwillig eine neue Fahrstunde für nächsten Donnerstag gemacht, zu Hause schnell was gegessen und dann einen netten Weiberabend gestartet. Vier Mädels und einen Querschnitt durch wirklich alle Themengebiete: angefangen beim deutschen Rechtssystem, über die Ausländerproblematik, bis hin zu Glaube.
Vielleicht sind menschliche Kontakte doch nicht prinzipiell zu verdammen. ;) Einziger negativer Aspekt: Ich fiel mit meinen vier Bier neben den zwei Gar-nicht-Trinkern und der Nur-ein-Bier-Trinkerin mal wieder negativ auf. ^^
night shadow - 30. Sep, 00:37
Heute genau das gemacht, was ich eigentlich nicht machen wollte: aus vorgeschobenen Gründen der Schule fern geblieben, bis 11 Uhr im Bett geblieben, kurz bei den Großeltern vorbei gesprungen und mehr oder weniger den ganzen Tag mit lesen verbracht. Aus mir noch etwas unklaren Gründen nicht zur Fahrschule gegangen und momentan auch nicht das allerkleinste Bedürfnis es jemals wieder zu tun.
Auf jeden Fall zum ersten mal beim Lesen wieder den Kopf frei genug gehabt um das zu erleben, was das Lesen so toll macht: sich wirklich in Geschichte und Personen hineinzuversetzen, mitzufiebern, mitzuleiden, mitzufreuen und ein wenig konfus ins richtige Leben zurück zu kommen und sich einen Augenblick zu fragen, was real ist und was nur im Buch geschah.
Der einzige Fehler daran ist vermutlich nur, dass das Buch eine Familiensaga ist, deren Handlung während des 2. Weltkrieges spielt und dementsprechend ernüchternd und wenig amüsant ist.
night shadow - 27. Sep, 19:50
Probleme gibt es scheinbar wirklich an allen Ecken und Enden. Bis eben mit ein paar Leuten einen trinken gewesen und bei manchen Dingen, die da rausgekommen sind, denk ich mir echt "Woh, dagegen geht es dir wirklich verflucht gut." Das eine, eher weniger schlimme war die Story, die man mir offenbarte, nachdem die Nachbarin eines dieser Menschen uns über den Weg lief. Sie sei wohl hobbymäßige Prostituierte (wie auch immer man sich das vorstellen darf, aber scheinbar habe sie seid gut 20 Jahren [die man ihr auch ansah] bestimmte Stammfreier und fände dieses Leben wohl total toll) und würde sich wohl alles mögliche an Drogen reinpfeifen. Die Anmerkung, dass sie ihn (also den Nachbarn) schonmal angekrabbelt habe, löste bei seiner Freundin keine Begeisterungsstürme aus und die Stimmung drohte kurzfristig zu kippen, aber er redete sich und uns den Abend, indem er erklärte, dass das zwei Jahre bevor sie sich kennen gelernt hätten gewesen sei.
Das weitaus heiklere Gespräch ergab sich daraus, dass ein anderer Mitstreiter verkündete, dass er eventuell eine Mailänderin während ihres Aufhaltes in Herford geschwängert habe. Sie sei seit zwei Wochen überfällig und sie hätten zwar verhütet, aber man wisse es noch nicht so genau. Wenn man sich vorstellt, dass dieser Mensch mit 17 (*hoho*) der jüngste in dieser Runde war löste das schon den ein oder anderen überraschten Blick aus.
Aber ich muss wirklich sagen, dass dieser Mensch meiner Meinung nach wirklich klasse mit der Situation umgeht. Also irgendwie ganz anders, als ich es von ihm gedacht hätte. Er ist nicht der typische Mann, der mit Frauen nur spielt, sondern eher einer dieser Menschen, die diese "Ihr seid mir alle egal"-Haltung ausstrahlt. Aber das Mädel scheint ihm tatsächlich wirklich wichtig zu sein und er schien sich wirklich ganz schön den Kopf zu machen. Ok, irgendwie ziemlich bescheidene Situation und darum bin ich wirklich mal gespannt, wie er damit umgeht.
Nebenher noch festgestellt, dass ich den Drang dazu habe dieses Klischee, dass Frauen immer zu zweit auf's Klo müssen, zu erfüllen und das ich weder mit Komplimenten von Wildfremden noch damit angesprochen zu werden umgehen kann. Irgendwie drängt sich mir immer der Verdacht auf, dass diese Menschen irgendetwas von mir wollen.
night shadow - 23. Sep, 00:42
Erste Fahrstunde mehr oder weniger gut überlebt, niemanden platt gefahren und nicht einmal das Auto demoliert. Zwar ohne das Eingreifen des Fahrlehrers bestimmt ein paar Seitenspiegel mitgenommen, aber ansonsten ...
Die Feststellung getroffen, dass Auto fahren doch gar nicht so übel ist, solange wie sämtliche Fußgänger, Radfahrer und andere Autofahrer sich irgendwo anders rumtreiben und das mein Fahrlehrer total irre ist. Lässt der mich doch glatt in der ersten Stunde rückwärts einparken. Und das am späten nachmittag auf einem gut belebten Kaufland-Parkplatz.
Momentan frage ich mich nur, ob ich das kuppeln und schalten so toll hingekriegt habe, weil er mir insgeheim geholfen hat oder ob ich einfach gut bin. :D
night shadow - 20. Sep, 21:11
Gestern abend noch eine Menge durch die Stiefmutter einer Freundin erfahren. Über das was war, ist und einen knappen Eindruck von dem bekommen, was da auf gewisse Leute noch zukommen könnte.
Einige Dinge, die mir besagte Freundin über die Stiefmutter erzählte das erste mal für wahr befunden und einige male auch hart geschluckt.
Wenn man beispielsweise erfährt, dass die Ex meines Vaters unsere Familie nicht fast aus Liebe, sondern aus - ja, wie will man es nennen? Geilheit? - zerstört hätte und das sie sich regeömäßig an verheiratete Männer ranschmeißt, dann ist das schon krass. Wenn man dann noch erzählt bekommt, dass sie sich nackt bei einem Mann auf den Schoss setzt, während seine Frau daneben sitzt, dann schüttelt man schon entgeistert den Kopf.
Dann noch die traurige Feststellung gemacht, dass der Stiefmutter Geld wirklich über so ziemlich alles zu gehen scheint. Alles ein bisschen komplexere Themengebiete, die sich nur schwer in zwei Sätzen umreißen lassen, aber ich fand es wirklich sehr traurig, weil ich entgegen aller anderen Beschuldigungen nicht glauben wollte, dass es tatsächlich so ist.
night shadow - 18. Sep, 15:45
So ein Geburtstag ist ganz eindeutig etwas für's Ego. Vorallem wenn man reinfeiert. War irgendwie ein wirklich erhebendes Gefühl wenn ein Haufen von lieben Menschen um 12 dann anfängt "Happy Birthday" zu singen, die beste Freundin ihre Mutter motiviert einen Kuchen zu backen und man den dann mit 6 Kerzen drauf in die Hand gedrückt kriegt, manche Menschen nicht mal eine längere Zugfahrt scheuen und überhaupt ... einfach nur schön. :)
Wenn dann auch noch die Stiefmutter der besten Freundin, die man seid ein paar Monaten nicht mehr gesehen hat, anruft um zu gratulieren, die Mutter einer guten Freundin sich meldet und auch Menschen, zu denen mal teilweise über Monaten gar keinen Kontakt mehr hatte, dann kann man sich zumindest zeitweise einbilden, dass es doch einen Haufen Menschen gibt, denen man wichtig ist.
Einziger Wehmutstropfen an der Sache: Das war wohl das letzte Wochenende dieses Jahr, an dem man problemslos bis morgens um 7 draußen im Garten sitzen kann, ohne sich Erfrierungen zu holen und auch das letzte Wochenende vorläufig, an dem soviel Action war, dass man gar keine Zeit hat in irgendwelche Wochenend-Depressionen zu verfallen. Obwohl nächstes Wochenende ja auch erstmal noch feiern mit der Verwandtschaft angesagt ist.
night shadow - 17. Sep, 13:27