Tagesgeschehen
Bahnfahren ist doch immer wieder eine extrem lustige Angelegenheit. Es ging eigentlich schon freitag nachmittag in Herford los. Der RE der vor meinem IC kam, hatte 5 Minuten Verspätung, wodurch auch mein Zug erst verzögert einfuhr. Dann relativ schnell den richtigen Wagen und Platz gefunden. Bis Hamm lief auch alles ganz gut (mal abgesehen von dem Menschen, der für die Durchsagen verantwortlich war. Irgendwie beakm man desöfteren den Eindrcuk, dass er leicht einen über den Durst getrunken hatte). Kurz vor Hamm ging es dann richtig los: "Aufgrund eines zwischen Hamm und Dortmund liegen gebliebenen REs kann es bis nach Dortmund zu Verspätungen kommen. Über Ihre Anschlussmöglichkeiten informiere ich Sie später." Kurz die Überlegung angestellt in Hamm auszusteigen und von dort per RE nach Köln und von dort nach Siegburg zu fahren, aber ne ... ich bin ja faul und beschloss der Dinge zu harren, die da kommen mögen.
Kurz vor Dortmund erklärte man mir dann, dass mein ICE leider nicht warten könne und das ich doch lieber den IC so und so nach Bassel nehmen solle, der würde nämlich versuchen in Köln den Anschluss an den ICE zu bekommen. Rätseleien mit zweien meiner Mitreisenden angestellt, wie denn der "arme" IC den ICE einholen will und festgestellt, dass ich genausogut sitzen bleiben kann, da der IC in dem ich saß auch über Köln fuhr.
Während wir wegen "benutzter Gleise" noch ein paar Minuten vor Dortmund standen kam dann die Durchsage, dass mein ICE doch warten würde und das sogar auf dem benachbarten Gleis. Top, fix meinen Kram geschnappt, mit einem Haufen Leute ins eine Ende des ICEs gesprungen. Blöd nur, dass mein Platz am anderen Ende war. Also in den sauren Apfel gebissen und mich in die lange Kolonne der Platzsuchenden eingereiht. Und irgendwann kamen wir dann mit nicht einmal 10 Minuten Verspätung in Siegburg an.
Die Rückfahrt verlief ähnlich lustig. Als der ICE in Siegburg ankam hatte er bereits 10 Minuten Verspätung, die bis Essen aber nur noch 5 Minuten waren. Kurz vor Essen kam dann eine Durchsage: "Aufgrund von Personen im Gleis wird der Zug umgeleitet und hält nicht in Bochum." Mit "nur" 25 Minuten kamen wir dann in Dortmund an (zum Glück hatte ich da 30 Minuten Aufenthalt). Traurigerweise hatte der RE nach Herford auch 5 Minuten Verspätung, dass letztendlich noch 10 wurden, da wir in Hamm auf einen verspäteten ICE warten mussten.
Nichtsdestotrotz ein nettes Wochenende verbracht, viele interessante Leute kennengelernt, bekante liebe (oder auch nicht so liebe ;)) Menschen wiedergesehen, viel getrunken, wenig geschlafen, aber zumindest jede Menge Spaß gehabt und sogar Freude an ansonsten verhassten Tätigkeiten gefunden. Nebenher auch noch festgestellt, dass puzzlen, Gesellschaftsspiele spielen und soingen in der richtigen Gesellschaft Spaß machen kann.
Weiteres vielleicht bei Gelegenheit, wenn ich meinen Schlafmangel wieder ausgeglichen habe und mir keine Hausaufgaben mehr im Nacken sitzen. ;)
night shadow - 10. Sep, 20:28
Also so langsam schlägt es aber wirklich 13. Große Pause, Raucher stehen wie immer vor der Schule, um den Nikotinpegel auf einen angemessenen Stand zu bringen und plötzlich stürmt die Oberstufenkoordinatorin aus dem Schulgebäude genau auf uns zu. "Anja, Daniela, Nina, kommen Sie doch mal bitte mit!" Ratlose Blicke. "Wir haben doch gar nichts gemacht." und "Wir haben doch gar keine Kurse zusammen außer Englisch.", waren die ersten und einzigen Gedanken, die ausgetauscht wurden. Na gut, also ab zum Beratungsraum, hingesetzt und die Frau fragend angeguckt. Dann die Erklärung: In dem Raum, in dem wir unseren Englisch-GK absitzen wurde eine Jacke auf den Boden geworfen und zwei Euro geklaut. Untergründig also der Vowurf wir hätten das Geld genommen.
Weitere ratlose Blicke, Erklärungsversuche und zehn Minuten (immerhin sieben Minuten nach Unterrichtsbeginn und ohne die zwei Tassen Kaffee weggebracht zu haben) wurden wir dann gnädigerweise unverrichteter Dinge entlassen. Naja, alles nicht weiter tragisch genommen, im Gegenteil, Witzchen drüber gerissen, Vermutungen angestellt und viel drüber gelacht. Aber bei genauerem Nachdenken gibt einem das schon zu denken. Seh ich denn so aus, als würde ich kleinen Kindern ihre zwei Euro aus der Jackentasche klauen? Na besten Dank auch.
Natürlich ist es nicht in Ordnung, dass da Geld abhanden kommt, aber mal ernsthaft: Die Kleinen sind doch auch selbst schuld, wenn sie genau wissen, dass andere Leute in dem Raum Unterricht haben und ihren Kram trotzdem drin liegen lassen. Haben wir früher ja auch nie gemacht.
Naja, ein Gutes hat es ja: Zumindest haben wir einen neuen Running-Gag. =)
night shadow - 5. Sep, 14:42
Bisher ein durchaus abwechslungsreiches Wochenende verlebt. Gestern erst um 10 Uhr aufgestanden, um dann gegen 10:40 Uhr an der Schule zu sein, eine Stunde Philo und eine Stunde Mathe abgesessen, Freistunde mit Mathehausaufgaben (juhu, nach einem Jahr scheine ich auf dem besten Weg zu sein Kurvendiskussionen ansatzweise zu schnallen ;)) und mehr oder weniger nettem Smalltalk nebenher verbracht. Anschließend dann die erste Stunde des so genannten "Vokalpraktikums" verlebt, was an unserer Schule eben ein Ersatz für Kunst oder Musik ist. Im Endeffekt sieht das dann so aus, dass man zwei Stunden die Woche zum Chor geht (was meistens ohnehin nur eine ist) und da man drei Wochenstunden für einen vollwertigen Grundkurs braucht, wird die letzte dann immer irgendwann dazwischen geschoben. Auf jeden Fall saßen wir drei Mädels dann mit meinem geliebten Ex-Musik- und Lateinlehrer zusammen im Musikraum und durften jede Menge stimmungsbildende Übungen absolvieren. Alle drei absolute Laien auf dem Gebiet Gesangskunst und um so beruhigender war dann sein Fazit am Ende: "Eure Stimmen haben Potenzial."
Anschließend habe ich mich dann von meinen Brüdern von der Schule abholen lassen, um postwendend einen Besuch bei den Großeltern abzustatten. Mein Opa schien glücklicherweise nach Rücken-OP und fast zweiwöchigem Krankenhausaufenthalt halbwegs wieder auf dem Damm zu sein, zumindest ließ er mit sich flachsen wie immer.
Da zu Hause mal wieder Ebbe in der Vorratskammer herrschte beschlossen wir dann kurzerhand noch den Niedrigpreis zu stürmen und deckten uns mit lauter gesunden Dingen ein.
Zu hause angekommen erwartete mich noch ein tolles Gespräch, das einige Unklarheiten beseitigte, aber auch weh tat und wütend machte, immer noch macht. Sind den wirklich alle Kerle Arschlöcher? Oder gerate ich einfach immer an die Falschen? Oder bin ich einfach zu vertrauensselig? Warum gerate ich immer an die, die es nicht für nötig halten mir die volle Wahrheit zu sagen (was in manchen Fällen schon einer Lüge gleich kommt) oder mich auch mal gerne im Regen stehen lassen? Und warum erfährt man die ganze (wenn es denn dann die ganze war) Wahrheit meistens von anderen, mehr oder weniger unbeteiligten Dritten? Warum täuscht mich meine Menschenkenntnis immer wieder so böse? Und warum stört mich das eigentlich so? Irgendwann sollte man sich doch mal damit abfinden.
Na gut, anschließend ging es dann noch mit entsprechender Laune zur Fahrschule und da Ralf, der Fahrlehrer abschließend noch meinte: "Trinkt euch einen, raucht euch einen, nehmt Drogen, mir egal. Hauptsache ihr macht was aus dem Wochenende.", beschlossen wir noch spontan eine nahgelegene Kneipe unsicher zu machen. Netten Abend verbracht, gedartet, viel geredet, viel gelacht, sich reichlich abgelenkt und das ein oder andere Weizen oder Glas Whiskey-Cola getrunken, wohl ein bisschen zu viel auf nüchternen Magen. Irgendwann gegen halb 1 dann die lustige Runde in Hinblick auf den Rote-Kreuz-Kurs am nächsten Morgen um 8 Uhr aufgelöst, mehr nach Hause getorkelt als wirklich gelaufen und dann irgendwann ins Bett.
Heute früh um 7 Uhr war die Nacht dann leider auch schon wieder zu Ende. Noch eine Viertelstunde im Bett geblieben, irgendwann langsam aus dem Bett gekrabbelt, beim Treppe hochlaufen den Restalkohol verflucht, fix fertig gemacht, einen Pott Kaffee und ein Brötchen schnell in mich reingestopft und dann zum Roten Kreuz. Prompt 10 Minuten zu spät gekommen, eine halbgerauchte Zigarette weggeschmissen, nur um festzustellen, dass die Ausbilderin ohnehin fast eine halbe Stunde zu spät kam. Gemeinsam mit einem meiner gestrigen Trinkpartner Ralf verflucht, weil er uns riet uns vor dem Rote-Kreuz-Kurs ordentlich einen zu trinken. In der Frühstückspause kurzfristig die Überlegung angestellt, ob es sinnvoll sei ein Konterbier zu trinken, stattdessen dann aber nur einen Liter Cola gegen den Nachdurst konsumiert.
Viele lustige Dinge über stabile Seitenlage, Mund-zu-Mund-Beatmung, Druckverbände und sonstigen Krams gelernt, eine Menge flapsige Sprüche seitens der Ausbilderin zu hören bekommen (sooo knuffig die Frau ... keine 1,60 groß, aber soooo eine Klappe ^^) und mal wieder festgestellt, dass einem Menschen, die man mal für die größten Freaks gehalten hat, einem von der Lebenseinstellung her vielleicht doch gar nicht so unähnlich sind.
night shadow - 2. Sep, 19:42
Seit gestern etwa scheint es so, als befände ich mich in einem leichten Aufschwung. Die Rezession scheint vorbei zu sein und das sogar erstaunlich schnell - schneller als erwartet. Jetzt frage ich mich nur, ob das eine böse Täuschung ist, mein Gemüt mir diesen Aufschwung nur vorgaukelt, um mich morgen oder vielleicht auch erst nächste Woche wieder nach einem schlagartigen Abschwung in die nächste Rezession fallen zu lassen.
Irgendwie könnte man ja fast meinen, ich würde zu oft in den Genuss meines SoWi-LKs kommen.
Tja ... was gibt es sonst noch zu sagen? Ich fürchte langsam die Sache mit dem Führerschein kann ich doch knicken. Oder ich muss tatsächlich irgendwann mal anfangen zu lernen. Jetzt habe ich ja auch Zeit, weil ich statt ursprünglich acht Klausurfächern nurnoch sechs habe. Und drei Freistunden mehr, weil ich mich entgültig von Bio verabschiedet habe. Und das tollste an diesen Freistunde ist, dass sie Randstunden sind. Das heißt donnerstags wird ab jetzt ausgeschlafen - naja, falls man bis 8 Uhr schlafen ausschlafen nennen will.
Außerdem bilde ich mir momentan ein mit meinen LKs die goldrichtige Wahl getroffen zu haben. Es macht nicht nur Spaß, nein, ich schaffe es auch noch mich ständig zu melden und sogar dran genommen zu werden. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man die letzten paar Jahre eigentlich immer ein Leben in der letzten Reihe geführt hat, sich nur dann und wann mal gemeldet hat, wenn es eben nötig erschien und plötzlich sowas von punkten kann. Aber dafür will ich dann bitte auch meine 15 Punkte sehen. ;)
Indirekt gelobt wurde ich dann auch noch von meiner Philolehrerin. Nachdem ich ihr eröffnet hatte, dass ich mich gezwungen sähe Philo schriftlich abzuwählen, weil ich es ohnehin nicht ins Abitur nehmen kann, schien sie wirklich ein wenig enttäuscht zu sein und erklärte mir, dass das wirklich schade sei, weil Philo doch wirklich mein Fach sei und ich das doch wohl voll drauf hätte. Es tut mir selbst ja auch weh, weil Philo wirklich toll ist, aber Mathe ins Abi zu nehmen, nur damit Philo auch mit rein kommt? Nee ... das ist es mir dann doch nicht wert.
Aber ich merke gerade, dass ich mich vielleicht mal in meinem heute scheinbar grenzenlosen Mitteilungsbedürfnis stoppen sollte, weil sowieso nichts wirklich sinnvolles rauskommt und Selbstbeweihräucherung auf Dauer auch doof ist.
night shadow - 30. Aug, 21:17
Netten Tag verlebt, etwas das jetzt seit fast vier Jahren im Raum steht endlich in die Tat umgesetzt und eine meiner ältesten Internetbekanntschaften endlich mal live und in Farbe erlebt.
Dann habe ich es, nachdem ich sie zum Bahnhof gebracht hatte, doch tatsächlich geschafft in meiner endlosen Verrafftheit in den falschen Bus zu steigen, bin fast zwanzig Minuten durch die Gegend getuckert, habe Ecken von Herford gesehen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existieren und musste dann letztenendes wieder am Bahnhof aussteigen. Anstatt dann die halbe Stunde auf den nächsten Bus zu warten, bin ich dann zu Fuß losgestiefelt und es kam, wie es kommen musste: Es fing an zu regnen.
Dementsprechend begeistert zu Hause angekommen und festgestellt, dass mir ein lustiger Berg Hausaufgaben blüht, die ich mir morgen dann alle selbst noch einsammeln darf. Ich glaube ich sollte das Jahr über Abstand davon nehmen öfter in der Schule zu fehlen.
Alles in allem also mal wieder Zeit festzustellen, dass das einfach nicht mein Tag oder vielleicht eher meine Woche ist und ich am besten nichts anderes tun sollte, als die Decke über den Kopf zu ziehen und warten, dass es wieder besser wird.
night shadow - 27. Aug, 17:10
Mal wieder einen interessanten Vormittag verlebt, der ein bisschen zum Nachdenken anregte. Naja, eigentlich war es nur die zweite große Pause und der anschließende Heimweg.
Wir (also Ina und ich) kamen gerade vom Grün-Gold-Haus und trafen vor dem Haupteingang auf eine recht gefasst wirkende Leidensgenossin, die zwar mal am Rande erwähnte, dass es ihr dreckig ginge und sie den ganzen Tag schon am heulen wäre, aber da sie es in einem beiläufigen Ton sagte, hätte das auch einer ihrer manchmal ein wenig anmutenden Scherze seien können. Ich ging kurz rein, um mich aus mehreren Gründen im Sekräteriat abzumelden und als ich rauskam war besagtes Mädel in Tränen aufgelöst.
Nach ein paar unbeholfenen Tröstversuchen und der Feststellung, dass es um ihren Freund geht, war die Pause dann auch schon wieder um und sie musste rein. Ina und ich unterhielten uns dann auf dem Nachhauseweg ein wenig über Marens Probleme und kamen zu dem Entschluss, dass ihr Freund sie einfach zu sehr erdrückt, ihr keinen Freiraum mehr für Freunde und sonstige Aktivitäten lässt und das es eigentlich klar ist, dass man auf Dauer die Schnauze voll hat, wenn man tagtäglich aufeinander hockt.
Darüber noch ein bisschen über Gott und die Welt geredet, wobei ich erneut feststellen musste, dass Ina zwar ein nettes Mädel mit einer mehr oder minder gescheiten Weltanschauung ist, aber wir wohl nie dicke Freunde werden, weil wir einfach zu verschieden, in vielen Punkten so gar nicht auf einer Wellenlänge sind.
Theoretisch darf ich mich jetzt nachher vor der Fahrstunde auf ein Gespräch mit dem Mädel mit den Beziehungsproblemen einstellen. Bin mal gespannt ob und wenn ja was mir alles so Kluges einfällt. Aber prinzipiell gar nicht so übel, weil einem sowas doch immer vor Augen führt, wo die Vorteile des Single-Daseins liegen.
night shadow - 23. Aug, 14:47
Prinzipiell ist es ja eine tolle Sache zu den Ältesten auf der Schule zu gehören. Man darf in seinen Freistunden machen was man will (ja, sogar das Schulgelände verlassen!), man darf in den Pausen seiner Sucht frönen und auch die Lehrer behandeln einen fast schon so, als wäre man ihnen ansatzweise ebenbürtig.
Das einzige, was mir heute zum wiederholten Male auffiel ist, dass die unteren Jahrgänge nicht einmal ansatzweise Respekt zeigen. Unsere Schule scheint derzeit enormen Raummangel zu haben und so begab es sich, dass der Raum, in dem wir Mathe haben sollten, gleichzeitig von einer sechsten Klasse belegt war. Da die Oberstufe im Gegensatz zu Unter- und Mittelstufe schon in den Pausen die Klassenzimmer betreten darf (höhö), war unser Mathekurs logischerweise größtenteils schon vor den Kleinen drin.
Und was machen die? Anstatt so wir damals höflich draußen auf den Lehrer zu warten und dem die Ohren vollzuheulen, kommen die doch tatsächlich rein und fangen an uns anzupöbeln. Hätten wir uns früher niemals getraut.
Aber so ist das eben. Respekt gibt es nicht mehr und warum sollte man sich entschuldigen, wenn man im Gedrängel jemanden anrempelt? Sittenzerfall an deutschen Schulen oder wie darf ich das jetzt interpretieren?
P.s: Zu dem Thema gibt es noch eine Menge zu sagen, aber aus aktuellem Zeitmangel habe ich beschlossen mich mal kurz zu fassen.
night shadow - 18. Aug, 14:42
Das unser Deutschlehrer keine Probleme hat in den 5-Minuten-Pausen eine mit uns zu rauchen, hat er ja schon unter Beweis gestellt. Aber das er jetzt auch schon anfängt Zigaretten zu schnorren besitzt schon eine Komik für sich. Zumal dazu dann nur das Kommentar kam "Tja, selbst schuld. Ihr wolltet ja unbedingt Pause machen." Schon eine sehr lustige Sache.
Der SoWi-LK ist auch nicht das, was ich unbedingt als normal bezeichnen würde. Als dann auf die Aufforderung des Lehrers Beispiele für Dienstleistungen zu nennen das fast schon vorprogrammierte Wort Prostitution fiel, packte sich besagter Mensch nur gespielt verzweifelt an den Kopf und murmelte: "Ich habs ja geahnt."
Überhaupt haben die Stunden im Grüngoldhaus so ihren ganz eigenen Charme. Man fühlt sich irgendwie so isoliert vom Rest der Schule. Mag vielleicht auch daran liegen, dass meine LK-Lehrer recht locker drauf sind und man deshalb auch mal die ersten zehn Minuten des Unterrichts damit verbringt Kaffee zu kochen.
Ansonsten bekomme ich immer mehr das ziemlich fiese Gefühl, dass es jetzt mit dem fröhlichen Schülerdasein vorbei ist. Wenn ich mir die Lehrpläne, die man uns so vorlegt anschaue, dann gruselt es mich jetzt schon. Und dafür, dass wir erst drei richtige Schultage hinter uns haben, ist der Hausaufgabenberg schon in beachtliche Höhe gewachsen.
Ich glaube so Fächer wie Mathe, Bio und Chemie sollte ich am besten gleich bleiben lassen, da habe ich gleich nach der ersten Stunde schon das Gefühl, dass ich mit meinen Wissenslücken da auf total verlorenem Posten stehe. In allem anderen hoffe ich einfach mal, dass ich durch fleißiges Hausaufgaben machen und gelegentlichem Melden irgendwie über die Runden komme.
night shadow - 14. Aug, 20:46
Heute morgen tatsächlich nicht so recht aus dem Bett gekommen und statt um 6:30 Uhr erst um 7 Uhr aus den Federn gekrochen (na, immerhin fast 7 Stunden Schlaf). Schnell fertig gemacht, ausnahmsweise mal fix gefrühstückt und um zwanzig nach sieben losgestiefelt. An der Schule dann zehn Minuten auf Anna gewartet, trotz früher Uhrzeit schon die zweite Kippe geraucht, bissel planlos durch die Schule gelaufen, festgestellt, dass in der ersten Stunde Jahrgangsstufenversammlung ansteht und ich anschließend die erste Freistunde des Schuljahres verleben darf. Noch mehr Leidensgenossen getroffen, schon wieder eine geraucht, dann ins Theater.
Ob der vielen Hackfressen fast die Krise gekriegt, kurzfristig mit dem Gedanken gespielt Schule Schule sein zu lassen und einfach wieder nach Hause ins Bett zu gehen. Da war es dann aber leider schon zu spät: Unsere Jahrgangsstufenleiter trafen ein und die Meute ließ sich im Zuschauerraum des Theaters nieder.
Eine halbe Stunde lang allen möglichen organisatorischen Kram angehört (omg, ist der eine Kerl langsam ... und den habe ich gleich acht Stunden die Woche in Mathe und Info), nebenher wurde dann noch die Ankündigung gemacht, dass wir uns morgen, zwecks Facharbeitvorbereitung, an der Uni Bielefeld einfinden dürfen. Scheinbar war da organisatorisch etwas falsch gelaufen, denn die ratlosen Gesichter um mich herum sprachen Bände.
Aber irgendwann war dann auch diese Tortour vorbei und nach der obligatorischen 5-Minuten-Pause-Kippe begann ich dann meine Freistunde produktiv zu nutzen. Leider ließ sich keine produktive, stundenfüllende Beschäftigung finden und deshalb sah ich mich gezwungen den Rest der Zeit mit Smalltalk zu verbringen.
Irgendwann klingelte es dann zur Pause und ich durfte mir bei einer Zigarette mit einem nachsichtigen Lächeln im Gesicht schon die ersten muffligen Kommentare anhören.
Am Ende der Pause ging es dann zum nahegelegenen Grün-Gold-Haus in das meine beiden Leistungskurse aus Platzmangel verlegt wurden. Ganz schnuckliger Raum und gerade genug Platz für 20 Menschen.
Abgesehen davon, dass sich der Deutschlehrer beim Rauchen zu uns gesellte und der Englischlehrer uns sympathischerweise zehn Minuten früher gehen ließ, verlief der restlichen Tag recht unspektakulär.
night shadow - 9. Aug, 18:24
Und mal wieder einen erschreckend produktiven Tag verbracht. Aufgestanden, eine geraucht, duschen, frühstücken, Holz stapeln. Dann wieder ein bisschen Unproduktivität, nebenher ein paar ICQ-Gespräche führen, sich zum Kaffee trinken verabreden, zur Schule stiefeln, herausfinden, dass ich doch ganz akzeptable Lehrer kriege, zwei "Frozen White Late Macchiato" trinken. Nebenher eines dieser tollen Gespräche führen, die es irgendwie nur im Seals und mit diesen Menschen gibt. Über Schule, gemeinsame Bekannte und Madonna. Mal wieder feststellen, dass man trotz grundlegend unterschiedlichem Musikgeschmack und anderer Lebenseinstellung trotzdem mit einander auskommen kann. Und die traurige Erkenntnis gewinnen, dass Freistunden im Seals in der Besetzung eher selten sein werden, da es keine gemeinsamen Freistunden und kaum gemeinsame Kurse gibt.
Zum Bahnhof laufen, um sich mit Muttern zu treffen, um mein Bruderherz abzuholen. Feststellen, dass es die Anzeigetafeln im Herforder Bahnhof mal wieder nicht tun. Nebenher eben mal 50 Euro für Bahncard und Bahnticket ausgeben. Mit Muttern und Brüderlein zu Mäcces fahren und feststellen, dass sich der BigMäc nicht gut mit den zwei Late Macchiato verträgt.
Anschließend neben dem üblichen ICQ-Geplänkel mal ein nicht ganz so einfaches Gespräch führen, mittendrin quasi stehen gelassen werden, Karten spielen, Gespräch irgendwann wieder aufnehmen, zu einem leidlich befriedigenden Ergebnis kommen, sich zum wiederholten Male vornehmen, sowelche Gespräche möglichst nie wieder von alleine anzufangen.
Den Rest des Abends dann telefonierenderweise verbracht, festgestellt, dass es schon merkwürdig ist nachdem man erst eine Woche zusammen ist, darüber zu diskutieren ob und wie man zusammenzieht und das man eigentlich keine Bahncard 100 mehr braucht, wenn man ohnehin zusammen wohnt. Nicht zum ersten mal die Erkenntnis gewonnen, dass selbst hin und wieder ein bisschen fies sein einfach ist, die zurückkommenden Gemeinheiten dann aber mit Würde hin zu nehmen schon schwerer fällt.
Am Ende dieses Tages frage ich mich eigentlich nur, wie gut es ist sich an soviel menschlichen Kontakt zu gewöhnen. Sich vom Einsiedlerleben wieder auf Gesellschaft umzustellen fällt nicht schwer, aber umgekehrt sieht es da meistens leider anders aus.
night shadow - 8. Aug, 00:38