just thoughts
Irgendwie fühle ich mich die letzten paar Tage nicht mehr so ganz wie ich selber. Habe mir irgendwie eine ziemlich böse Erkältung eingefangen und fühle mich immer noch ziemlich matschig.
Der Tag heute fing allerdings gut an: Meine Mama kam mit der Post herein und drückte mir einen Brief vom Absender "CO-Marketing GmbH" in die Hand. Ich war fast versucht es als Werbung gleich wegzuschmeißen, aber irgendwie war die Neugier doch größer. Ich wunderte mich ein wenig über den mit Tesafilm zugeklebten Briefumschlag und kämpfte eine Weile mit dem fiesen Tesastreifen, doch die Mühe lohnte sich. Es waren die zwei Karten für das Hannes Wader Konzert in Detmold drin. =)
Also wird es doch noch wahr. Ich bin mir zwar noch nicht so sicher, wie klug es ist tatsächlich mit meiner Mutter da hin zu gehen, aber allzu groß ist die Auswahl an potenziellen Hannes Wader Fans hier in der Gegend ja leider nicht.
Ansonsten ist die Welt momentan irgendwie mal wieder komisch. Letztens führte ich mit einer Freundin ein Gespräch darüber, dass sie das Gefühl habe zwei Leben zu leben. Eins in und eins außerhalb der Schule. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mir ähnlich geht, nur dass sich das bei mir eher nach Internet- und richtigem Leben gliedert, was ja schon nachdenklich macht.
Was aber wirklich komisch ist: Im Internet rede ich hauptsächlich über die Probleme oder Erlebnisse, die ich im richtigen Leben habe, mit den "richtigen Leuten" rede ich meistens über die Dinge, die mich an den "Internetleuten" beschäftigen.
Aber manchmal wird es auch schwierig "richtige Leute" und "Internetleute" von einander zu trennen, weil die Grenzen mittlerweile fliesend sind. Eine gute (wenn nicht sogar meine beste) Freundin wohnt, wie vielleicht schon einmal erwähnt, mittlerweile in Dortmund und zu großen Teilen beschränkt sich der Kontakt nur noch auf ICQ. Umgekehrt gibt es auch einige Menschen, bei denen sich der Kontakt eben nicht nur auf ICQ oder MSN beschränkt, sondern die man hin und wieder mal sieht oder mit denen man telefoniert.
Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) habe ich manchmal das Gefühl, dass mein Leben außerhalb des Internets wesentlich lustiger und fröhlicher ist, als das, was mit dem Internet zu tun hat. Mag daran liegen, dass es einfacher ist seine Probleme hier loszuwerden oder sich die Probleme anderer anzuhören. Vielleicht ist meine Umgebung jenseits des Internets aber auch einfach unbeschwerter, problemfreier, als die hier. Da sind die größten Probleme dann eben der blöde Lehrer oder der Freund, mit dem man gerade Schluss gemacht hat.
Obwohl das jetzt vielleicht auch wieder übertrieben ist. Auch die Leute "hier" haben Probleme und manchmal nicht zu knapp. Aber man wird aus irgendwelchen Gründen nicht ständig mit der Nase darauf gestoßen und das ist im Internet irgendwie anders.
Irgendwie scheint es so, als hätte ich mal wieder den Faden verloren. *seufz*
night shadow - 8. Dez, 21:44
Irgendwie finde ich, dass Kaffee etwas extrem paradoxes ist. Im einen Augenblick macht er absolut hyperaktiv und überdreht, im nächsten versetzt er einen in eine merkwürdige Laune: lustlos, frustriert, einfach mies drauf. Manchmal macht er aber auch einfach nur müde, aber sobald man dann im Bett liegt hält er einen vom Schlafen ab und das ist dann das Ärgerlichste. Man liegt im Bett, ist müde und will schlafen, aber jedesmal, bevor man entgültig ins Land der Träume abdriftet, schwabt ein neues Stoß Koffein durch die Adern und anstatt sich endlich dem Schlaf hinzugeben, wälzt man sich noch einmal auf die andere Seite und hängt schon tausend mal gedachten Gedanken nach, malt sich aus, was man sinnvolles mit der Zeit hätte anfangen können, in der man sich nun schlaflos im Bett hin und her wälzt.
Vermutlich ist es auch extrem kontraproduktiv in sowelchen Augenblicken den Computer anzuschmeißen und einen mehr oder minder sinnfreien Blogeintrag zu schreiben, aber ist ja auch nicht so, als würde ich mir anmaßen, dass alles was ich tue Sinn hat. Wäre ja auch noch schöner.
night shadow - 2. Dez, 00:08
Zu feige. Aber zu feige wozu? Zu feige um die Fragen zu stellen oder zu feige um die Antworten zu hören? Aber was würde es auch großartig ändern die Fragen zu stellen? Wer garantiert mir, dass es überhaupt Antworten gibt? Und wer sagt, dass die Antworten, falls es sie gibt, etwas ändern? Wer sagt, dass Antworten es leichter machen würden? Wer sagt, dass sie es ermöglichen würden Dinge, die immer wieder aufzuerstehen scheinen, entgültig zu begraben? Wer sagt, dass Antworten nicht so wie bisher auch immer wieder neue Fragen aufwerfen würden, die nach Antworten schreien?
Aber vermutlich ist das der Lauf des Lebens: Antworten auf Fragen finden, die sofort neue Fragen aufwerfen, damit man wiederum die Antworten suchen muss. Bloß nie vollständige Klarheit erlangen.
night shadow - 29. Nov, 15:24
Werde ich denn wirklich nicht klüger? Bin ich der einzige Mensch, der nicht aus seinen Fehlern lernt? Bis eben schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Bis zu dem Punkt an dem ich irgendwie auf den Gedanken kam dieses oder jenes noch einmal nach zu lesen. Ich schrieb es vor einer Weile schon einmal: SMS kann man löschen, Logs kann man vom Computer schmeißen und Erinnerungsstücke kann man wegräumen. Im großen und Ganzen habe ich das auch immer wieder getan und bereue es fast schon.
Bist du nicht müde, nach so vielen Tagen
dich noch im Dunkeln mit den Schatten zu schlagen?
Spuckst heißes Blut aus, du tobst unter Schmerzen,
drehst dich im Kreis, bis die Wände sich schwärzen.
Gerade vor einer halben Stunde oder so, fragte man mich, wie es denn mit meinem Seelenzustand aussehe. "Akzeptabel", sagte ich und meinte es zu dem Zeitpunkt auch noch ehrlich. Kann sich die Wirklichkeit denn in einer halben Stunde wirklich so extrem verändern?
Ich erkenn mich nicht wieder,
nur mein Herz das noch schlägt.
Und ich hebe die Arme,
um zu sehen ob die warme
Nachtluft mich trägt.
Manchmal habe ich wirklich Angst, dass ich nie wieder zu dem Menschen werde, der ich mal war und der ich bis zu einem gewissen Grad wirklich gerne wieder werden würde. Der Mensch, der seine Umwelt und seine eigenen Probleme ausblenden konnte, sich einreden konnte, dass alles gut ist oder es zumindest in naher Zukunft wieder wird. Ein Mensch, der dazu neigte alle Dinger herunterzuspielen, anstatt sie zu dramatisieren.
Bist du nicht müde, nach so vielen Jahren?
Weißt deine Fragen nicht mehr,
kriegst keinen klaren Satz zusammen,
redest wirres Zeug, erstickst an den Worten,
setzt deine Träume aus an trostlosen Orten.
Wie macht man einem anderen Menschen dieses Gefühl begreiflich? Dieses Gefühl, dass doch objektiv betrachtet alles in Ordnung ist, aber man trotzdem meint nicht mehr weiter zu können, auf dem Boden rumzukrebsen und keinen Zentimeter vorwärts zu kommen? Will man überhaupt, dass das jemand mitkriegt? Ist es nicht einfacher ein Grinsen aufzusetzen und so tun, als wäre alles gut, anstatt zu langwierigen, unverständlichen Erklärungen anzusetzen, die ohnehin nichts bringen würden? Warum das Risiko eingehen jemanden zu betrüben, wenn es besser ist ruhig zu sein und man ohnehin weiß, dass der andere einem nicht helfen kann?
Bist du nicht müde, nach so vielen Stunden?
Du wankst und taumelst, deine Füße zerschunden,
drehst dich im Kreis, bis der Tag verschwimmt
und hoffst am Ende, dass die Nacht dich noch nimmt.
night shadow - 26. Nov, 20:59
Versuche niemals ernsthaft mit einer Person, mit der man sich gut unterhalten kann und die ähnlich Motivation wie du selbst besitzt, zu lernen. Es wird ohnehin darin enden, dass man sich verquatscht und zu nichts kommt.
night shadow - 20. Nov, 19:55
Draußen wird es langsam Herbst
den Sommer hab ich mir wohl verscherzt.
Es wird sich wieder mal beklagt.
Jetzt sitz ich hier und resümier,
dazu gibt´s wahrscheinlich Bier.
Tomte
Einfach nur, weil es gerade zu schön passt. Aus dem Gespräch, über das ich mir jetzt seit bestimmt zwei Wochen Gedanken mache, wurde letztendlich nur ein Monolog des Fahrlehrers, indem er eine erschreckend gute Analyse zu Teilen meiner Psyche ablegte.
Ob mich das jetzt weitergebracht hat? Fraglich. Ist ja nicht so, dass der gute Mann mir Dinge erzählt hätte, die ich nicht selbst wüsste. Die Frage, die wesentlich interessanter ist, ist vielmehr, ob mir all diese Dinge so offen ins Gesicht geschrieben stehen oder ob der Mensch aufgrund seines Berufes einfach eine gute Beobachtungsgabe besitzt. Und ob man so Dinge wie "Leg dir ein dickeres Fell zu." einfach so von jetzt auf gleich umsetzen kann.
Wenn mich vom Beifahrersitz ständig der Besitzer des Autos anmacht, dass genau das, was ich in dem Augenblick mache, das Auto kaputt macht, dann habe ich einfach nicht die Dreistigkeit das einfach nur mit einem Grinsen zu quittieren und mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen.
Naja ... dazu gäbe es noch soviel mehr zu sagen, aber ich fürchte das bringt mich alles nicht wirklich weiter.
night shadow - 17. Nov, 21:27
Ich halte nicht besonders viel von dem sprichwörtlichem sofortigen wieder Aufsteigen, nachdem man vom Pferd gefallen ist. Eher im Gegenteil, ich bin wohl eher der Typ, der anschließend erstmal eine Weile braucht um seine Wunden zu lecken.
Erst kürzlich trat wieder der Fall ein. Vor zwei Wochen in der letzten Fahrstunde so verzweifelt, dass ich die nächsten zwei Tage wirklich fertig war und - eigentlich total untypisch für mich - psychisch wirklich ziemlich angeknackst war. Die nächste Fahrstunde dann auch mit einer fadenscheinigen Ausrede abgesagt und seitdem keinen Fuß mehr in die Fahrschule gesetzt und auch kaum einen Gedanken daran verschwendet. Irgendwie habe ich es auch geschafft mir einzureden, dass ich mich nicht verkrieche, sondern lieber meine ERkältung auskuriere, anstatt zur Fahrschule zu gehen.
Eine Freundin, mit der ich dort gemeinsam anfing, erzählte dann, dass der Fahrlehrer sich wohl ernsthaft Gedanken darüber machen würde, ob er nicht vielleicht doch zu hart zu mir gewesen sei, aber das er fest davon überzeugt sei, dass permanente Sticheleien während der Fahrstunde der einzige Weg seien um mir Selbstbewusstsein einzuprügeln. Dass das nicht so ganz klappt, scheint er also immer noch nicht einzusehen.
Naja, aber irgendwie beruhigt es doch, dass er sich zumindest ein paar Gedanken macht. Deshalb werde ich es heute abend dann wohl mal wieder wagen und meinen letzten Rest Diplomatie zusammenkratzen und ein ernstes Wörtchen mit dem Herrn Fahrlehrer reden.
Mal schaun, ob wir irgendwie auf einen Nenner kommen. Ansonsten werde ich mir wohl für die Praxis einen anderen Fahrlehrer suchen müssen.
night shadow - 15. Nov, 16:23
Ich hasse es zu wissen, dass jemand Geburtstag hat, aber nicht zu wissen, ob man gratulieren soll oder nicht. Prinzipiell habe ich es mir angewöhnt nur Leuten zu gratulieren, die mir sympathisch sind oder bei denen man quasi drauf gestoßen wird, dass sie Geburtstag haben und es unhöflich wirken würde, würde man nicht gratulieren. Das passiert schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil ich selbst diese geheuchelten Geburtstagswünsche nicht ausstehen kann. Wenn mir jemand gratuliert und es ehrlich meint, dann ist das schön, aber diese "Anstands-Glückwünsche" hinterlassen immer so einen schaalen Nachgeschmack.
Aber was tut man bei Menschen, bei denen man sich nicht mehr sicher ist, ob sie sympathisch sind oder nicht? Bei denen man auch nicht weiß, ob sie überhaupt wert drauf legen oder letzenendes nicht einfach nur genervt davon sind.
Aber eigentlich ist es ja auch egal. Das wird einfach wie immer gehandhabt: Wer zu mir Arsch ist, zu dem kann ich ja auch mal Arsch sein oder? ;) Und ist ja auch nicht der erste und definitiv nicht der letzte Geburtstag, der mehr oder weniger erfolgreich ignoriert wird.
night shadow - 14. Nov, 17:24
Irgendwie ein wenig befremdlich, wenn man im SoWi-Unterricht in einem Artikel aus der FAZ über den Afrika-Gipfel in Peking sich bei dem letzten Satz unwillkürlich an die eigene Situation erinnert fühlt und es, obwohl es doch so gar nichts miteinander zu tun hat, irgendwie einfach passt.
...; nach diesem Wochenende sieht die Welt wieder ein bisschen anders aus, als man sie sich vorher zurechtgelegt hatte.
Mark Siemons
Warum ich das hier jetzt reinschreibe? Keine Ahnung. Aber es passte halt irgendwie so schön.
Manchmal macht es schon traurig, dass man nicht einfach weiter in seiner kleinen Traumwelt leben kann, in der man sich alles so zurecht lügen kann, wie es am besten passt, wie es am wenigsten weh tut. Es ist wohl ein ungeschriebenes Gesetz, dass immer wieder irgendjemand oder irgendetwas kommen wird, der oder das die Mauer aus schützenden Lügen zerstört und einen wieder nackt der Wahrheit preis gibt.
Naja, wie war das mit dem dramatisieren?
night shadow - 9. Nov, 13:51
Es gibt solche Fragen, die stellt man sich und findet fast auf Anhieb eine Antwort. Dann gibt es welche, bei denen dauert es ein wenig länger, aber immerhin werden sie rechtzeitig beantwortet. Dann gibt es die, die zu spät oder erst dann, wenn es ohnehin keine Rolle mehr spielt, geklärt werden. Aber die schlimmsten Fragen, die es gibt, sind wohl die, die man sich immer wieder stellt und auf die man trotz intensivem Nachdenken keine Antwort findet und manchmal schier an ihnen zu verzweifeln droht. Hin und wieder verlieren sie zumindest kurzfristig ihre Bedeutung, aber immer wenn man wirklich in Gefahr läuft sie zu vergessen, dann kommen sie aus einer Ecke gesprungen und tun so, als wären sie nie weg gewesen.
Eine dieser Fragen, die sich momentan wieder brutal in den Vordergrund drängt ist die, ob man mich wirklich für so blöd hält, dass ich bestimmte Zusammenhänge nicht erschließen kann und bei bestimmten Handlungen nicht darauf komme, dass sie sehr wohl gegen mich gerichtet sind. Oder ist es eher so, dass man sich bewusst ist, dass ich sowas mitbekomme und es aus voller Absicht getan wird? Da würde sich dann die große Frage des Warums stellen. Um zu provozieren? Um nicht einfach mal Klartext reden zu müssen und es sich einfach zu machen?
Ich weiß es nicht. Und um ehrlich zu sein ist es mir auch ziemlich egal. Provozieren lasse ich mich ungewollt eher selten und das es in meinem Umfeld ein paar Menschen gibt, die ungern Klartext reden ist mir auch bewusst. Aktuell stehe ich dem ganzen nur mit einer gewissen Neugier gegenüber. Ich finde es nach wie vor faszinierend herauszufinden, was Menschen dazu treibt etwas zu tun oder nicht zu tun. Allerdings wird mir dieses Wissen in vielen Fällen wohl verwehrt bleiben.
night shadow - 7. Nov, 16:52