Zwischenmenschliches

Montag, 25. September 2006

Eigenbrödler

Zwei Tage Akkord-Lernen mit jeweils fünf Stunden mehr oder weniger intensivem Pauken hinter mich gebracht und mal wieder festgestellt, dass ich mein Eigenbrödlerleben im Endeffekt doch sehr schätze. Mehr oder weniger die ganze Zeit mit vier bzw. fünf Leuten gelernt, eigentlich Menschen mit denen man sich bei einer Zigarette in den Pausen ganz gut unterhalten kann, aber von allen bis auf einer hatte ich am Ende wirklich die Schnauze voll.
Es ist nicht mal so, dass einer von denen komische Angewohnheiten oder besonders nervig wäre, aber am Ende war es einfach gut. Es ging einfach nicht mehr.

Wenn man das ganze jetzt weiterdenkt, dann frage ich mich, wie das nächstes Jahr auf der Studienfahrt werden soll. Das waren jetzt alles Menschen, mit denen ich ganz gut klar komme. Auf der Studienfahrt sind aber auch massig Leute dabei, die ich nach sechs Schulstunden nicht mehr sehen kann. Und da sind die dann fünf Tage am Stück um mich rum. Was soll ich da denn machen? Mir fünf Tage lang die Gesellschaft schön trinken? Wer sponsort mir dann eine neue Leber?
Oder ich versuche meine Toleranz-Grenze höher zu schrauben und mir ein dickeres Fell zuzulegen, mich also einfach nicht mehr nerven zu lassen.

Samstag, 23. September 2006

Das Pärchen-Problem

So ziemlich jede meiner Freundinnen oder besseren Bekannten, mit denen ich öfter mal was unternehme, habt einen Freund. Auch wenn mir dieser Fakt hin und wieder zu denken gibt, stört er mich nicht sonderlich, da die Kerle durchweg erträglich sind (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).
Nein, das was mich wirklich daran stört, ist das Verhalten, dass man den meisten Pärchen gegenüber an den Tag legen muss. Zum einen kann man sich bei vielen nicht sicher sein, ob beide Personen den selben Wissensstand hat. Es gibt ja hin und wieder mal Dinge, die ein Partner vor dem anderen verheimlichen möchte und wenn man dann als Dritter unbedacht sowelche Informationen ausposaunt, dann ist wenigstens einer von beiden ziemlich böse. Etwas, dass damit dicht zusammenhängt ist die Frage, wieviel sich ein Paar untereinander erzählt. Wenn man beispielsweise einem von beiden sein Herz ausschüttet, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der andere das alles am nächsten Tag auch weiß?

Ein weiteres Problem liegt darin, wie man sich verhalten soll, wenn sich die zwei mitten im Gespräch fast an die Wäsche gehen. Weggucken? Das sieht so prüde und beschämt aus. Hingucken? Könnte neidisch oder notgeil wirken. Und überhaupt gehen diese Menschen, die meinen dem anderen, während dieser mitten in einem Gespräch ist, die Zunge in den Hals stecken zu müssen.

Aber naja ... da gibt es dann wohl nur zwei Möglichkeiten: Sich nicht mehr mit Pärchen abgeben oder versuchen es zu tolerieren.

Donnerstag, 24. August 2006

Mag ich, mag ich nicht

Es gibt eine Menge Dinge, mit denen ich mich leidlich arrangieren kann. Ich kann es akzeptieren, wenn man mich ignoriert. Ich kann damit leben, wenn man mir weniger nette Dinge an den Kopf knallt, solange wie sie ehrlich gemeint sind. Ich komme auch irgendwie damit klar, wenn jemand urplötzlich seine Meinung ändert. Ich kann es akzeptieren, wenn mich jemand nicht mag. Ich kann damit leben, wenn mir jemand nicht voll und ganz vertraut.
Dafür im Gegenzug gibt es aber auch einige Dinge, mit denen ich wohl nie klarkommen werde. Ich hasse es angelogen zu werden. Ich mag es nicht, wenn man mein Vertrauen missbraucht. Aber das schlimmste, das womit ich überhaupt nicht klarkomme, ist es im Ungewissen gelassen zu werden. Ich brauche klare Verhältnisse, damit ich mich mit meiner eigenen Situation arrangieren kann.

Donnerstag, 10. August 2006

Balance

Manchmal gar nicht so einfach das gesunde Mittelmaß zu finden. Zwischen Reden und Schweigen. Zwischen zu viel und zu wenig Vertrauen. Zwischen zu viel und zu wenig Aufmerksamkeit. Zwischen nett sein und den kleinen, nebenher ausgeteilten Gemeinheiten, die einfach manchmal sein müssen. Zwischen offen und verschlossen sein.
Scheint so, als hätte ich einfach kein Talent dafür die Balance zwischen diesen Dingen zu finden, obwohl es zumindest hin und wieder gelingt. Und was das ganze erst recht traurig macht ist, dass es mir oft erst dann auffällt, wenn es zu spät ist.

Dienstag, 25. Juli 2006

Männliche Gesprächsmuster?

Auf der einen Seite schön wieder in alte Gesprächsmuster zu verfallen, einfaches, seichtes Geplänker, den Gegenüber ein bisschen ärgern, sich selbst ein bisschen ärgern lassen und versuchen so schlagfertig wie möglich zu wirken.
Beängstigend wird es erst dann, wenn fast schon erschreckende Parallelen zu anderen Gesprächen mit anderen Personen auftauchen. Man stutzt und denkt 'Moment mal, hier läuft doch irgendwie etwas falsch.' Aber andererseits kann man sich damit beruhigen, dass es einige grundlegende Unterschiede gibt, die es eben wieder zu einem harmlosen Gespräch machen.
Da fragt man sich ernsthaft, ob Männer wirklich so simpel gestrickt sind, dass allesamt nur ein Gesprächsmuster auf Lager haben oder ob ich einfach so leicht zu durchschauen bin und es so dem Gegenüber zu einfach machen herauszufinden, womit man mich (scheinbar) ärgern kann.

Samstag, 22. Juli 2006

...

Es gibt Menschen, die einem eigentlich egal sind oder es zumindest sein könnten und es tut weg, wenn es ihnen schlecht geht. Es gibt Menschen, die sind einem wichtig und es tut weh, wenn es ihnen nicht gut geht. Es gibt aber auch Menschen bei denen es nicht weh tut, obwohl sie wichtig sind. Oder man zumindest glaubt, dass sie wichtig sind.
Warum ist das so? Weil sie einen nicht ständig darauf stoßen, dass sie ein Problem haben und man es deshalb einfach ignorieren kann? Weil sie einem eigentlich egal sind und man nur versucht sich einzureden, dass sie wichtig sind, weil sie es eben schon immer waren und auch bleiben müssen? Weil einem ihre Probleme nicht groß genug erscheinen und sie deshalb aus einer recht subjektiven Perspektive kein Recht darauf haben, dass es ihnen schlecht geht?

Mittwoch, 12. Juli 2006

Ode an den Helden

Sie sieht durch die Wolken die Sonne
und stellt sich hart in den Wind.
Sie ist nie zu bequem,
sie hat mir gezeigt
wie Leichtigkeit gelingt,
wie einfach sowas klingt.


Ja, es gibt einen Menschen, der immer die Sonne zu sehen scheint, egal wie dunkel die Wolken sind, die sie verbergen. Einen Menschen, der so einen unerschütterlichen Optmismus besitzt, dass er ihn selbst in den dunkelsten Momenten nicht vollends zu verlassen scheint. Ein Mensch, der zuhört, motiviert, hilft und ehrlich ist. Jemand mit dem man auch sich auch mal die halbe Nacht beim telefonieren und komische Spiele spielend um die Ohren schlägt. Jemand, von dem man weiß, dass er da ist, wenn man ihn braucht, aber auch jemand von dem man weiß, dass man ihn nicht drängen muss, sondern dass er von selbst kommt, wenn er Probleme hat und reden will. Jemand mit dem man lachen und mitunter recht böse Witze reißen kann.
Kurzum mein persönlicher Held, mein Motivator und nicht zuletzt eine gute Freundin.
Danke.

Dienstag, 11. Juli 2006

Lügen und Freundschaft

Freundschaft ist etwas, das für mich an erster Stelle auf Vertrauen und Ehrlichkeit beruht. Lügen sind also etwas, das sich gar nicht mit Freundschaft vereinbaren lässt. Was aber, wenn man auf eine Frage eine spontane Antwort gibt, die in dem Moment richtig und ehrlich erscheint und sich erst bei längerem Nachdenken als falsch herausstellt? War das dann auch eine Lüge? Wird es zur Lüge, wenn man es hinterher nicht richtig stellt?
Und warum wird die spontane Antwort plötzlich falsch? Weil man versucht hat sich selbst zu belügen? Weil ein Teil von einem versucht hat den Gegenüber anzulügen, um ihm Sorgen zu ersparen? Und warum verfliegt dieser Mechanismus bei sorgfältigerem Nachdenken? Warum erscheint es als falsch? Warum fängt an sich das schlechte Gewissen breit zu machen? Eigentlich gibt es doch keinen Grund dafür, immerhin war man in dem Augenblick ehrlich.
Warum fällt es so schwer das Thema erneut zur Sprache zu bringen und diesmal die neue, ehrliche Antwort zu geben? Vielleicht weil man das Gefühl hat, dass das Thema eigentlich gar nicht so wichtig ist, das eine ehrliche Antwort nichts grundlegendes ändern würde, außer das Thema unnötig aufzubauschen und dem anderen dadurch vielleicht doch Sorgen bereiten würde. Vielleicht aber auch, weil man sich selbst keine weiteren Gedanken über die ehrliche Antwort machen will, sondern oberflächlich lieber weiterhin an der alten, falschen festhält.

Donnerstag, 6. Juli 2006

Zwischen den Stühlen

Scheint so, als hätte ich nach wie vor die wundervolle Gabe mich zwischen die Stühle zu setzen. Eigentlich war ich der festen Überzeugung, dass sie mir innerhalb des letzten Jahres abhanden gekommen wäre, aber dem ist wohl nicht so.
Person A und Person B sind oder vielleicht doch eher waren mal gute Freunde. Vor einer Weile begann A an sich über B aufzuregen und kotzte sich das ein oder andere mal bei mir auch darüber aus. War ja ok, weil ich mich meistens jeglichen Kommentares enthalten habe. Aber gestern fing B dann plötzlich auch damit an.
Also habe ich jetzt plötzlich mal wieder auf beiden Seiten zwei Menschen, die sich über den jeweils anderen bei mir auslassen, während ich es mir anhören darf und dabei auch noch meine Neutralität wahren muss, weil mir beide gleich sympathisch und wichtig sind. Wundervoll.

Freitag, 23. Juni 2006

(Un)Verständnis und gut gemeinte Ratschläge

Ich erinnere mich noch schemenhaft, wie eine gute Freundin sich vor ein paar Jahren bei mir ausheulen wollte, weil ihre Eltern sich trennten. Ok, ich war jung, aber ich muss auch eingestehen, dass ich sie damals einfach nicht verstand. Ich konnte nicht nachvollziehen, was in ihr vorging, wie sie sich fühlte. Das änderte sich schlagartig, als meine Eltern sich ebenfalls trennten. Plötzlich war das Verständnis und damit wohl auch die gemeinsame Basis gegeben. Plötzlich war da etwas, worüber man sich austauschen konnte.
Was ich damit sagen will ist eigentlich nur, dass ich ungemeine Probleme damit habe, mich in die Lage von Personen zu versetzen, die in Situationen sind, in denen ich selbst noch nie war. Die Floskel "Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht." liegt da meistens schnell auf der Zunge, aber seit einer Weile gebe ich mir Mühe sie runter zuschlucken, weil sie in vielen Fällen eine glatte Lüge wäre. Generell sind Floskeln und gut gemeinte Ratschläge schnell zur Hand und ausgesprochen, bevor man länger darüber nachgedacht hat. Aber bei eingehender Betrachtung hilft meistens weder das eine, noch das andere.
Erstaunlicherweise bringt mich diese Erkenntnis aber nicht dazu davon gänzlich Abstand zu nehmen. Jedesmal wenn mir jemand sein Leid klagt bin ich versucht die üblichen hohlen Phrasen anzubringen und Ratschläge zu geben, von denen mir selbst gleich schon von Anfang an klar ist, dass sie ein wenig realitätsfern sind und eher in eine Seifenoper als in das wahre Leben passen. Mir ist mittlerweile klar, woher diese fast schon reflexartige Handlung kommt. Wenn jemand zu mir kommt und von einem Problem erzählt, dann habe ich fast immer auch das Gefühl, dass man von mir erwartet, dass ich es löse oder bei der Lösung zumindest tatkräftig mithelfe. Außerdem könnte schweigendes Zuhören eventuell als Desinteresse gewertet werden. Aber mittlerweile frage ich mich, ob bloßes Zuhören manchmal nicht doch das richtige ist. Den Gegenüber seinen Kummer von der Seele reden lassen und hoffen, dass er gar nicht mehr will. Nicht erwartet, dass man seine Probleme löst.
Aber ich glaube anschließend würde ich mich noch mehr als Versager fühlen. Bei gut gemeinten Ratschlägen ist die Chance das sie fruchten vielleicht minimal, aber es besteht immer noch die kleine Hoffnung, dass sie es tun.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

Aktuelle Beiträge

Seufz...
"Was uns eint ist weniger Gemeinsamkeit Als der Weg...
Kashmir (Gast) - 19. Feb, 17:26
Und dann kam der Tag,...
Und dann kam der Tag, an dem ich sagte: "Sollte ich...
night shadow - 10. Jul, 01:49
Manche Tage fallen so...
Manche Tage fallen so aus der Reihe, dass einem am...
night shadow - 8. Jul, 01:50
Schneller wirst du gehen
... Guten Morgen - Mörder der Magie. Mit seinem...
night shadow - 7. Jul, 02:12
Das ist Dead-Poets-Society-würdig, ...
Das ist Dead-Poets-Society-würdig, Wilson... Danke...
Keating (Gast) - 6. Jul, 11:04

Suche

 

Status

Online seit 6990 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

♫ lyrics ♫
♫ Suchtlieder ♫
Alltagsmomente
Ärgernisse
Aufruhr
Club der toten Dichter
Erinnerungen
Gedankenchaos
Gute Vorsätze
Herzscheiße
just thoughts
Krimskrams
Lichtblicke
Memo an mich
Momentaufnahmen
Philosophisches
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren